Johann Nestroy Zitate

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Bei der Lieb muß man die Augen niederschlagen, und da geschieht's denn leicht, daß sie auf einen Gegenstand fallen, der unter einem ist.

Johann Nestroy

Wenn der Zufall nicht wär', wie viel gelinget denn in der Welt? Der Zufall ist die Muttermilch, an der sich jeder Plan vollsaugen muß, wenn er zum kräftigen Erfolg heranreifen soll.

Johann Nestroy

Warum sollte die Gegenwart dem ihre Blicke schenken, der immer mit der Zukunft kokettiert?

Johann Nestroy

Kultur beginnt im Herzen jedes einzelnen.

Johann Nestroy

Ist alles Chimäre, aber mich unterhalt's!

Johann Nestroy

Schon daß man mein Gesuch um Zulag zwölf Jahr hat liegen lassen, schon das hat etwas zu bedeuten gehabt. Man hat nur die Gelegenheit abgewartet, rasche, energische Schritte zu tun.

Johann Nestroy

Ich habe auch meine Stunden der Empörung, aber ich verstecke sie, weil ohnmächtige Empörung lächerlich ist. Da ich nicht stolz sein konnte, bin ich demütig geworden, um mir die Scham zu ersparen, niederträchtig zu werden.

Johann Nestroy

Wenn einen kein Mensch versteht, das ist national.

Johann Nestroy

Wenn ich nur die Dichter, die die Wiesen einen Blumenteppich, die den Rasen rasenderweise ein schwellendes grünes Sammetkissen nennen, wenn ich a die nur drei Stund' lang barfuß herumjagen könnt' in der so vielfältig und zugleich so einfältig angeverselten Landnatur, ich gebet was drum.

Johann Nestroy

Still schleicht das Schicksal Herum auf dieser Welt, Der eine hat den Beutel, Der andre, der hat's Geld.

Johann Nestroy

Fehlerfreie Männer gibt's nicht, also heißt's entweder ledig bleiben oder einen nehmen mit die Fehler.

Johann Nestroy

Großzügigkeit verhilft zu Ansehen.

Johann Nestroy

Man braucht ja nix als Liebe und alles mögliche andere, und die Erde ist ein Paradies.

Johann Nestroy

Eben die Träume verraten mir's, daß es auf die Neige geht, ich mein' die wachen Träume, die jeder Mensch hat. Bestehen diese Träume in Hoffnungen, so is man jung, bestehen sie in Erinnerungen, so is man alt.

Johann Nestroy

Die Zukunft ist eine undankbare Person, die grad' nur die quält, die sich recht sorgsam um sie kümmern.

Johann Nestroy

Die Illusionen verlassen nur langsam in einzelnen Tropfen das Herz.

Johann Nestroy

Das is eine grassierende Krankheit bei den Männern, daß so viele nicht so sind, wie s' sein sollen.

Johann Nestroy

Dienstboten sind die Preßfreiheit der häuslichen Konstitution, die lebendigen Plakate unserer Geheimnisse, und die wohlhabende Welt muß leider von jeher mehr auf ihre Bequemlichkeit als auf ihren Ruf gehalten haben, sonst existiert die Mode, Dienstboten z' haben, schon lang nicht mehr.

Johann Nestroy

Kleinigkeiten werden immer g'stohlen: Portemonnaies, Herzen, Silberlöffel, Couplets - es tut völlig wohl, wenn einmal etwas Großartiges passiert.

Johann Nestroy

Die Linke soll nicht wissen, was die Rechte tut; es weiß aber auch die Rechte nicht, was die Linke tut, und das wird nämlich am sichersten dadurch erzweckt, wenn beide Teile gar nichts tun.

Johann Nestroy

Die Welt soll mich für alles, meinetwegen auch für einen alten Sünder, nur nicht für einen alten Esel halten.

Johann Nestroy

Kinderei! Wenn ich auch nichts von der Schriftstellerei weiß, von die Schriftsteller weiß ich desto mehr. Ich darf nur ihre Sachen göttlich finden, so sag'n sie gewiß: Ah, der Mann versteht's - tiefe Einsicht - gründliche Bildung!"

Johann Nestroy

Die Gelegenheit hat das Lehrbubenartige, daß man sie beim Schopfe packen muß.

Johann Nestroy

Was ist ein Mann? Ein Hosenträger!

Johann Nestroy

Also hat sich der Fall schon wieder ereignet? Nein, was 's Jahr Onkel und Tanten sterben müssen, bloß damit alles gut ausgeht -!

Johann Nestroy

Ja, die reichen Leut' wissen nicht, in was für enorme Verlegenheit sie oft die Armen stürzen, bloß durch das, daß sie in ihrer glücklichen Gedankenlosigkeit Kleinigkeiten schuldig bleiben.

Johann Nestroy

S Fatalste bei die früheren Verhältnisse is, daß sie oft später aufkommen tun.

Johann Nestroy

"Glänzende Partie" heißt die Fee, die oft Wunder wirkt in jungfräulichen Herzen, und selbst die ordinäre Hex' "Reichliche Versorgung" hat schon in zarten Wesen riesige Selbstverleugnung erzeugt.

Johann Nestroy

An einem Orte, wo das Leben nichts bietet, kann der Tod nicht besonders schwer sein.

Johann Nestroy

Die Weiber sind doch etwas Prächtiges - wenn aber etwas Besseres erfunden wird, so nehme ich Aktien auf.

Johann Nestroy

Das wahre Genie kennt keine Schranken.

Johann Nestroy

Geschwindigkeit ist keine Hexerei!

Johann Nestroy

Die Anatomen schon lehren uns, daß das menschliche Herz Ohren hat, und zwar verhältnismäßig sehr große Ohren; dadurch allein schon ist jede Eselei, wo das Herz im Spiel ist, zur Vergebung qualifiziert.

Johann Nestroy

Wenn man ein'n hinauswirft, ist es genug; für was denn Grobheiten auch noch?

Johann Nestroy

Die Schwierigen sind die Einfachen.

Johann Nestroy

Ich hab' feste Grundsätz', fest bleib ich dabei. Nur wenn ich ein Geld seh', da änder' ich's glei.

Johann Nestroy

Das Volk muß physisch am G'nack gepackt und moralisch mit der Nasen drauf g'stoßen werd'n.

Johann Nestroy

Gedanken sind zollfei! - Ah, nein, es gibt Gedanken, für die man den Zoll mit der Herzensruhe bezahlt.

Johann Nestroy

Eine Alte sagt von einem reizenden Mädchen: so habe ich ausgesehen.

Johann Nestroy

Man redet gegen die Lotterie, ohne zu bedenken, daß sie die einzige Spekulation der Armen ist. Die Lotterie verbieten heißt: dem das Reich der Träume verwehren, dem die Wirklichkeit ohnedies nichts geboten.

Johann Nestroy

Über ein altes Weib geht nichts als ein alter Mann, der ein altes Weib ist.

Johann Nestroy

Selten gibt's ein Glück, das nicht in Schaum zerfließt, wenn man es zu genau ergründet.

Johann Nestroy

Kaum ist die Ernte einer Erfahrung glücklich eingebracht, so wird der Acker vom Schicksal neu umgepflügt.

Johann Nestroy

Zarte Seelen werden von drei Räubern ihrer Freuden angefallen, vom Volk, vom Schicksal und vom eigenen Herzen.

Johann Nestroy

Niemand macht eine reichere Undanksernte als der Arzt. Heilt er einen Patienten, so schiebt's der Freigeist auf eine starke Natur, der Religiöse auf den Beistand des Himmels; stirbt ihm aber ein Patient, dann geben alle Parteien aber immer nur dem Doktor die Schuld.

Johann Nestroy

Leih' i wem was, so stirbt'r oder kommt auf'n Hund. Hingeg'n meine Gläubiger bleib'n frisch und gesund.

Johann Nestroy

Der erst ist ganz unglücklich, der die kahlen Wände seines Herzens nicht einmal mit Bildern der Erinnerung schmücken kann.

Johann Nestroy
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