Johann Nestroy Zitate

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Ja, die Zeit, das is halt der lange Schneiderg'sell, der in der Werkstatt der Ewigkeit alles zum Ändern kriegt. Manchmal geht die Arbeit g'schwind, manchmal langsam, aber fertig wird's, geändet wird alles!

Johann Nestroy

Wahrheit ist das Erhabenste - drum kann man's nicht jedem auf die Nase binden.

Johann Nestroy

Viele Weltverleumder sagen: Die Welt tät's schon, aber es gibt zu viele durch und durch schlechte Menschen darauf.

Johann Nestroy

Die menschlichen Handlungen kommen mir vor als wie die altdeutschen Bilder, sie sind meistens auf Goldgrund.

Johann Nestroy

Gute Vorsätze sind grüne Früchte, die abfallen, ehe sie reif sind.

Johann Nestroy

Meine Geduld setzt den Hut auf, und ich seh s' völlig nach'n Stock greifen, mir scheint, sie geht aus.

Johann Nestroy

Die ersten Ergüsse gegenseitiger Neigung sind gewiß die lieblichste Quelle von allen denen, die wir auf unserer langen Reise durch die Wüste des Lebens begegnen.

Johann Nestroy

Hat der Schmerz heute einen besonderen Grund? - Ist nicht der Schmerz der tiefste, welcher grundlos ist?

Johann Nestroy

Streut Kaviar unters Volk - damit der Pöbel ausrutscht!

Johann Nestroy

Aus Mangel an Antwort stirbt unsere Unterhaltung eines natürlichen Todes.

Johann Nestroy

Das hab' ich mein Lebtag gehört: wenn sich einer als Bräutigam so benimmt, als wenn er nicht bis fünfe zählen könnt', das werden die Ärgsten, wenn s' einmal verheirat't sind.

Johann Nestroy

Das Glück ist eine leichtfertige Person, die sich stark schminkt und von fern schön aussieht.

Johann Nestroy

Recht und Freiheit sind ein paar bedeutungsvolle, aber nur in der einfachen Zahl unendlich groß, drum hat man sie uns auch immer nur in der wertlosen vielfachen Zahl gegeben.

Johann Nestroy

Der Trunk ist ein Laster; darüber kann ich mitreden, denn ich trinke schon seit Jahren.

Johann Nestroy

Das Gefühl, es steht ein reicher Mann vor dir, das ist der Resonanzboden, über welchen man die Saiten der Höflichkeit aufzieht. Kriegt dieser Resonanzboden durch einen tüchtigen Schlag einen Sprung, dann klingen die Saiten nicht mehr wie früher, sondern geben ein dumpfen, groben Ton.

Johann Nestroy

Sie hat drei Buben, der eine is ein Maderl von fünf Jahr, der andere a Maderl von acht Jahr, und der älteste heißt Nannerl und ist ein Zwilling von drei Jahr.

Johann Nestroy

Es gibt sehr wenige böse Menschen, und doch geschieht so viel Unheil in der Welt; der größte Teil dieses Unheils kommt auf Rechnung der vielen, vielen guten Menschen, die weiter nichts als gute Menschen sind.

Johann Nestroy

Bei den Männern gibt s' keine Menschenkenntnis; denn wenn man s' kennt, lernt man s' als Unmenschen kennen.

Johann Nestroy

Du hättest recht, wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre, leider ist sie aber eine furchtbare Stärke, sie ist ein Fels, der unerschüttert dasteht, wenn auch ein Meer von Vernunft ihm seine Wogen an die Stirne schleudert.

Johann Nestroy

Ehen werden im Himmel geschlossen, darum erfordert dieser Stand auch meistens eine überirdische Geduld.

Johann Nestroy

Wenn man das Notwendigste auf Borg nimmt und die Luxusgegenstände schuldig bleibt, dann kann man mit wenigem leben.

Johann Nestroy

Je dümmer der Mensch, desto mehr Wohlgefallen hat er an sich selbst.

Johann Nestroy

Es immer eine sonderbare Empfindung, wenn man so im Alter ein kleines Kind betracht', unwillkürlich kommt einem die Idee, wie schad' es is, daß man auf die Welt kommen is. Ich sag' immer, man richtet's viel leichter, wenn man gar nie dagewesen wär'.

Johann Nestroy

Bis zum Lorbeer versteig' ich mich nicht. G'fallen sollen meine Sachen!

Johann Nestroy

Das Maßnehmen is das, was den Schneider über tausende seiner Mitmenschen erhebt; der Schneider bemißt das früher, was er ins Werk setzen will; das sollen viele große Männer lernen, solang s' noch klein sind, denn natürlich, als so großer lernt man nix mehr; was groß is, is ung'schickt.

Johann Nestroy

Hausherren haben noch selten hoffnungslos geliebt.

Johann Nestroy

Der Ehestand verwandelt die feenhafte Villa des Ideals in einen ergiebigen Meierhof.

Johann Nestroy

Seit der Erfindung des Geldes gibt es in jedem Stand Reiche und Ärmere. Es ist ein Unterschied zwischen Bäck' und Bäck', es ist eine Differenz zwischen Fleischhacker und Fleischhacker, aber der Abstand, der zwischen Tandler und Tandler ist, der geht schon ins Unberechenbare hinein.

Johann Nestroy

Die Perücke ist eine falsche Behauptung.

Johann Nestroy

Käm' euch das nicht lächerlich vor, wenn einer einen Besenstiel über quer haltet und zu einer Armee saget: "Bis hierher und nicht weiter!" Und weit lächerlicher is es noch, wenn einer mit morschen Ansichten sich der Zeit entgegenstemmt.

Johann Nestroy

Ich hab mit der Leni ein Verhältnis g'habt, und wenn ich alles Frühere nur Amourschaften heiße, so war sie meine erste Liebe!

Johann Nestroy

Wenn alle Stricke reißen - häng ich mich auf.

Johann Nestroy

Der Mensch ist allerdings ein Säugetier, denn er saugt sehr viel Flüssigkeiten in sich.

Johann Nestroy

Ich habe nur einen Grundsatz, und das ist der, gar keinen Grundsatz zu haben. Grundsätze sind enge Kleidungsstücke, die einen bei jeder Bewegung genieren.

Johann Nestroy

Die Menschen muß man hassen, ehe man sie kennt, verachten, wenn man sie kennt.

Johann Nestroy

Es läßt sich nichts finden, man muß den Dingen beistehen, daß sie sich finden lassen.

Johann Nestroy

Die Gefahr sucht sich in der Regel Opfer, die ringen mit ihr, mit kleinen Bubn gibt sie sich net ab.

Johann Nestroy

Wem der Gegenstand seiner Liebe nicht zugleich seine Zukunft, sein Gewissen und seine ewige Seligkeit ist, der hat nie geliebt.

Johann Nestroy

Ja, Tod, du bist eine eigene Sache, du Tod, du! - Schauerlich durch Rätselhaftigkeit, und wärst vielleicht noch schauerlicher, wenn das Rätsel gelöst wär'; aber die Würmer können nicht reden, sonst verrateten sie's vielleicht, wie gräßlich langweilig dem Toten das Totsein vorkommt.

Johann Nestroy

Sie brauchen nichts zu wissen, Sie sind ein reicher Mann. Aber ich bin ein armer Teufel. Mir muß was einfallen.

Johann Nestroy

So a Schwiegermutter ist a Genuß; das sind die Mutterfreuden des Mannes.

Johann Nestroy

Über die Seufzerbrücke geht man über die schmale Kluft zwischen Jugend und Mannesalter.

Johann Nestroy

Der Dumme wünscht sich nie, gescheit zu sein, er glaubt's ohnedem, daß er es ist.

Johann Nestroy

Unter Geld verstehn wir aber wenigstens eine Million! Denn was wir brauchen, haben wir. Aber wir brauchen mehr, als wir brauchen.

Johann Nestroy

Sie reden von Ihren Rechten der Geburt, und ich studier grad, ob es recht is, daß Sie geboren sind.

Johann Nestroy

Wie albern der Grundsatz über die Unbeständigkeit des Glücks, es gibt gar nix Beständigeres.

Johann Nestroy

Wie verschwenderisch er mit zwanzig erhabenen Worten das sagt, was man mit einer Silbe sagen kann! Der Mann hat offenbar Anlage zum Literaten.

Johann Nestroy

I laß mir mein Aberglaub'n Durch ka Aufklärung raub'n, 's is jetzt schön überhaupt, Wenn man an etwas no glaubt.

Johann Nestroy

G'spaßige Sachen schreiben und damit nach dem Lorbeer trachten wollen, das ist eine Mischung von Dummheit und Arroganz.

Johann Nestroy

Ich liebe die öffentlichen Orte nicht; ich geh' daher auch für gewöhnlich immer nur in die Wirtshäuser, wo ich zu Haus' bin.

Johann Nestroy
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