Johann Wolfgang von Goethe Zitate

Betrübe dich nicht über das was außer dir vorgeht! Die Menschen sind nicht anders gegen einander, im Großen wie im Kleinen.

Die Kunst bleibt Kunst! wer sie nicht durchgedacht, der darf sich keinen Künstler nennen.

Ein Großer kann Freunde haben, aber nicht Freund sein.

Unter allen Völkerschaften haben die Griechen den Traum des Lebens am schönsten geträumt.

Unsere Wünsche sind die Vorboten der Fähigkeiten, die in uns stecken.

Die Liebhaber sind so pünktlich wie die Sonne.

Viele Menschen kümmern sich nicht um ihr Geld, bis sie an sein Ende kommen, und andere tun genau dasselbe mit ihrer Zeit.

In Partnerschaften muss man sich manchmal streiten, denn dadurch erfährt man etwas mehr voneinander.

Den Dummheiten seiner Epoche entgeht kein Mensch ganz.

Man kann einen Vorsatz nicht sicherer abstumpfen, als wenn man ihn öfter durchspricht.

Auch die Gerechtigkeit trägt eine Binde, Und schließt die Augen jedem Blendwerk zu.

Nemo ante obitum beatus [Niemand ist glücklich angesichts des Todes] ist ein Wort, das in der Weltgeschichte figuriert, aber eigentlich nichts sagen will. Sollte es mit einiger Gründlichkeit ausgesprochen werden, so müßte es heißen: Prüfungen erwarte bis zuletzt.

Aller Dinge Gehalt, er wird durch dich nur entschieden. Leise Gottheit, auch mich richtest du, richte gelind!

Es ist keine Frage, dass bei allen gebildeten Nationen die Frauen im ganzen das Übergewicht gewinnen müssen.

Wer sich dem Notwendigsten widmet, geht überall am sichersten zum Ziel.

Wo fass ich dich, unendliche Natur? Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens.

Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.

Man hat schon von alters gesagt: die Grammatik räche sich grausam an ihren Verächtern.

Denke ich an Neapel, ja gar nach Sizilien, so fällt es einem sowohl in der Erzählung als in Bildern auf, dass in diesen Paradiesen der Welt sich zugleich die vulkanische Hölle so gewaltsam auftut und seit Jahrtausenden die Wohnenden und Genießenden aufschreckt und irre macht.

Die Sorge geziemt dem Alter, damit die Jugend eine Zeitlang sorglos sein könne.

Nur im Leiden empfinden wir recht vollkommen alle die großen Eigenschaften, die nötig sind, um es zu ertragen.

Farben und Licht stehen zwar untereinander in dem genauesten Verhältnis, aber wir müssen uns beide als der ganzen Natur angehörig denken: denn sie ist es ganz, die sich dadurch dem Sinne des Auges besonders offenbaren will.

Der Mensch, abgesehen von der Herrschaft, in welcher die Passion ihn fesselt, ist noch von manchen notwendigen Verhältnissen gebunden. Wer diese nicht kennt oder in Liebe umwandeln will, der muss unglücklich werden.

Es ist weit eher möglich, sich in den Zustand eines Gehirns zu versetzen, das im entschiedensten Irrtum befangen ist, als in eines, das Halbwahrheiten sich vorspiegelt.

Deutschland ist nichts, aber jeder einzelne Deutsche ist viel, und doch bilden sich letztere gerade das Umgekehrte ein. Verpflanzt und zerstreut wie die Juden in alle Welt müssen die Deutschen werden, um die Masse des Guten ganz und zum Heile aller Nationen zu entwickeln, das in ihnen liegt.

Nie war Natur und ihr lebendiges Fließen auf Tag und Nacht und Stunden angewiesen. Sie bildet regelnd jegliche Gestalt, und selbst im Großen ist es nicht Gewalt.

Der Schauspieler soll auch ins gemeinen Leben bedenken, dass er öffentlich zur Kunstschau stehen werde.

Edel sei der Mensch, Hülfreich und gut! Denn das allein Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen.

Ein Bösewicht gelangt zu keiner Größe.

Welche Wonne ist es, zu denken, daß der Türke, der mich für einen Hund, und der Jude, der mich für eine Schwein hält, sich einst freuen werden, meine Brüder zu sein.

Einst hatt ich einen schönen Traum; Da sah ich einen Apfelbaum, Zwei schöne Äpfel glänzten dran, Sie reizten mich, ich stieg hinan.

Alle diese Zeiten sind dahin; was folgt, wird auch dahin gehen: der Körper wird wie ein Kleid zerreißen, aber Ich, das wohlbekannte Ich, Ich bin.

Ein Phänomen, ein Versuch kann nichts beweisen; es ist das Glied einer großen Kette, das erst im Zusammenhange gilt.

Nichts ist höher zu schätzen als der Wert des Tages.

Das ist ja wohl das Klügste, was man tun kann, um sich Ruhe zu verschaffen, daß man gegen die anderen etwas unverträglich sei.

Die Eltern möchten den Kindern meistenteils nur gewähren, was sie selbst in früherer Zeit genossen.

Wären die Fürsten, wie Ihr sie schildert, wir hätten alles, was wir begehren. Ruh und Frieden!

Nichts in der Welt steht einzeln und irgend ein Wirksames muß nicht als Ende, sondern als Anfang betrachtet werden.

Gegner glauben uns zu widerlegen, wenn sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsrige nicht achten.

Der einzelne ist sich nicht hinreichend; Gesellschaft bleibt eines wackeren Mannes Gesellschaft.

Es ist so schwer, den falschen Weg zu meiden.

Wer selbst misstrauisch ist, verdient kein Vertrauen.

Die Hoffnung hilft uns leben.

Naturforscher glauben öfter durch Trennen und Sondern als durch Vereinigen und Verknüpfen, mehr durch Töten als durch Beleben sich zu unterrichten.

Um die Einsamkeit ist's eine schöne Sache, wenn man mit sich selbst in Frieden lebt und was Bestimmtes zu tun hat.

Die Güte des Herzens nimmt einen weiteren Raum ein als der Gerechtigkeit geräumiges Feld.

Die beiden größten menschlichen Fehler: Versäumen und Übereilen.

Weise, nicht bloß gelehrte Menschen gehören dazu den Menschen die erste, die notwendigste Bildung zu verschaffen.

Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt, der froh von ihren Taten, ihrer Größe den Hörer unterhält und still sich freuend, ans Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht.

Vollkommenheit ist die Norm des Himmels, Vollkommenes wollen die Norm des Menschen.