Zitate von Johann Wolfgang von Goethe
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Überzeugung soll dir niemand rauben; Wer’s besser weiß, der mag es glauben.
Welch ein Gefühl musst du, o großer Mann, Bei der Verehrung dieser Menge haben! O glücklich, wer von seinen Gaben Solch einen Vorteil ziehen kann!
Erkenne dich selbst, heißt ganz einfach: gib einigermaßen acht auf dich selbst, damit du gewahr werdest, wie du zu deinesgleichen und der Welt zu stehen kommst.
Jeder hat etwas in seiner Natur, das, wenn er es öffentlich ausspräche, Mißfallen erregen müßte.
Wie steht’s mit Ihrer Gesundheit? Ich bitte Sie, sorgen Sie doch für diesen Leib mit anhaltender Treue. Die Seele muß nun einmal durch diese Augen sehen, und wenn sie trüb sind, so ist’s in der ganzen Welt Regenwetter.
Ich habe gefunden, daß alle wirklich klugen Menschen… darauf kommen und bestehen, daß der Moment alles ist.
Wenn Gott so schlechter Nachbar wäre, Als ich bin und als du bist, Wir hätten beide wenig Ehre; Der läßt einen jeden, wie er ist.
Aber es ist wunderbar: wie sich der Mensch an ruhige Zustände gewöhnt und in denselben verharren mag, so gibt es auch eine Gewöhnung zum Unruhigen…
Ich kann das Predigen nicht vertragen, ich glaube, ich habe in meiner Jugend mich daran übergessen.
Gleichnisse dürft ihr mir nicht verwehren. Ich wüßte mich sonst nicht zu erklären.
Große Gedanken und ein reines Herz, das ist’s, was wir uns von Gott erbitten sollten!
Dass die Menschen den beharrenden Willen über alles zu schätzen wissen und um so mehr schätzen, als sie sämtlich in Parteien geteilt ihre eigene Sicherheit und Dauer beständig im Auge haben.
Das Kluge und Rechte bringt nicht immer etwas Günstiges, und das Verkehrte nicht immer etwas Ungünstiges hervor, vielmehr wirkt es oftmals ganz im Gegentheil.
Denn eben, wenn man Probleme, die nur dynamisch erklärt werden können, bei Seite schiebt, dann kommen mechanische Erklärungsarten wieder zur Tagesordnung.
Es bleibt ewig wahr: Sich zu beschränken, einen Gegenstand, wenige Gegenstände recht bedürfen, so auch recht lieben, an ihnen hängen, sie auf alle Seiten wenden, mit ihnen vereinigt werden, das macht den Dichter – den Künstler – den Menschen.
Lebe wohl, Du Einzige, in die ich nichts zu legen brauche, um alles in Dir zu finden.
Das Auge ist das letzte, höchste Resultat des Lichtes auf den organischen Körper. Das Auge als ein Geschöpf des Lichtes, leistet alles, was das Licht selbst leisten kann.
Lasst es immer Sitte werden, dass man die Heroen aller Art feiert, welche über die Atmosphäre des Neides und des Widerstrebens erhoben sind.
Ich bin sehr selten mit meinem Herzen im Streit, aber noch seltener einig. Das heißt, wir geben einander oft nach als gute Freunde, ob wir gleich nicht einer Meinung sind.
Von der Vernunftshöhe herunter sieht das ganze Leben wie eine böse Krankheit und die Welt einem Tollhaus gleich.
Was hast du? Klage, solange du willst, nur das Schweigen ist mir unausstehlich.
Durch das, was wir Betragen und gute Sitten nennen, soll das erreicht werden, was außerdem nur durch Gewalt oder auch nicht einmal durch Gewalt zu erreichen ist.
Ein Deutscher braucht nicht alt zu werden, und er findet sich von Schülern verlassen; es wachsen ihm keine Geistesgenossen nach. Jeder, der sich fühlt, fängt von vorn an.
Jede der deutschen Akademien hat eine besondere Gestalt; denn weil in unserem Vaterlande keine allgemeine Bildung durchdringen kann, so beharrt jeder Ort auf seiner Art und Weise und treibt seine charakteristischen Eigenheiten bis auf Letzte.
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen was keiner sagt, das sagt heraus was keiner denkt, das wagt zu denken was keiner anfängt, das führt aus.
Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.
Der Mensch mag immer gerne mitwürcken, und der Gute gern ordnen, zurechtlegen und die stille Herrschafft des rechten befördern.
Wenn das Blut einmal von Liebe schwillt, reißt es gar leicht der Ehrfurcht Grenzen nieder.
Mit einem kritischen Freund an der Seite kommt man immer schneller vom Fleck.
Heut‘ ist mir alles herrlich; wenn’s nur bliebe! Ich sehe heut‘ durchs Augenglas der Liebe.
Was klagst du über Feinde? Sollten Solche je werden Freunde, Denen das Wesen, wie du bist, Im Stillen ein ewiger Vorwurf ist?
Des Knaben Wunderhorn. Von Rechts wegen sollte dieses Büchlein in jedem Hause, wo frische Menschen wohnen, am Fenster, unterm Spiegel oder wo sonst Gesangs- und Kochbücher zu liegen pflegen, zu finden sein.
Wir behalten von unseren Studien am Ende doch nur das, was wir praktisch anwenden.
Nur klugtätige Menschen, die ihre Kräfte kennen und sie mit Maß und Geschicklichkeit benutzen, werden es im Weltwesen weit bringen.
Wohl ist alles in der Natur Wechsel, aber hinter dem Wechselnden ruht ein Ewiges.
Unbewußt besitzen wir alle einen Maßstab, nachdem wir andere Menschen messen, und bei genauer Betrachtung stellen wir fest, daß es ein sehr einfacher Maßstab ist, nämlich: wir bewundern, wir beneiden sie wegen der hervorragenden Eigenschaften, die uns selbst fehlen.
Auf alle Weise sehe ich aber, wie schwer es ist, ein Land zu beurteilen; der Fremde kann es nicht und der Einwohner schwer.