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Es ist ein Glück für die Welt, daß die wenigsten Menschen zu Beobachtern geboren sind.
Johann Wolfgang von GoetheCharakter ist Eigenschaft und Gewohnheit zugleich.
Johann Wolfgang von GoetheDas wollen Herren sein, und keiner ist der Herr von sich.
Johann Wolfgang von GoetheErgeht's euch wohl, so denkt an mich.
Johann Wolfgang von GoetheNichts ist schrecklicher als ein Lehrer, der nicht mehr weiß als das, was die Schüler wissen sollen.
Johann Wolfgang von GoetheNun streitet sich das Publikum seit zwanzig Jahren, wer größer sei: Schiller oder ich, und sie sollten sich freuen, daß überall ein paar Kerle da sind, worüber sie streiten können.
Johann Wolfgang von GoetheWie über die Menschen, so auch über die Denkmäler lässt sich die Zeit ihr Recht nicht nehmen.
Johann Wolfgang von GoetheWenn der Mensch alles leisten soll, was man von ihm fordert, so muß er sich für mehr halten, als er ist.
Johann Wolfgang von GoetheKein leicht unfertig Wort wird von der Welt verteidigt, Doch tut das Niedrigste, und sie wird nicht beleidigt.
Johann Wolfgang von GoetheHierdurch regte sich die ganze Schule gegen mich auf, wie jemand ohne höhere Einsicht in die Mathematik wagen könne, Newton zu widersprechen.
Johann Wolfgang von GoetheEilig entschwindet die Zeit, unmerklich beschleicht uns das Alter.
Johann Wolfgang von GoetheIch verwünsche das Tägliche, weil es immer absurd ist. Nur was wir durch mögliche Anstrengung ihm übergewinnen, läßt sich wohl einmal summieren.
Johann Wolfgang von GoetheDa, wo wir lieben, ist Vaterland.
Johann Wolfgang von GoetheAm Morgen sind wir am klügsten, aber auch am sorglichsten; denn auch die Sorge ist eine Klugheit, wiewohl nur eine passive. Die Dummheit weiß von keiner Sorge.
Johann Wolfgang von GoetheAm Ende hängen wir doch ab Von Kreaturen, die wir machten.
Johann Wolfgang von GoetheDer Mensch kann nur mit seines Gleichen leben und auch mit denen nicht; denn er kann auf die Länge nicht leiden, daß ihm jemand gleich sei.
Johann Wolfgang von GoetheDas Absurde, Falsche läßt sich jedermann gefallen: denn es schleicht sich ein; das Wahre, Derbe nicht: denn es schließt aus.
Johann Wolfgang von GoetheIch mag nun von gar nichts mehr wissen als etwas hervorzubringen und meinen Sinn recht zu üben. Ich liege an dieser Krankheit von Jugend auf krank, und gebe Gott, dass sie sich einmal auflöse.
Johann Wolfgang von GoetheMan soll jedoch von eignen und fremden Fehlern niemals, am wenigsten öffentlich reden, wenn man nicht dadurch etwas Nützliches zu bewirken denkt.
Johann Wolfgang von GoetheWer sich des Guten nicht erinnert, hofft nicht.
Johann Wolfgang von GoetheFür den Guten bleibt es wohl das höchste Fest, wenn alte Schulden zu entrichten ihm gelingt.
Johann Wolfgang von GoetheDurch zweier Zeugen Mund wird allerwegs die Wahrheit kund.
Johann Wolfgang von GoetheBeisammen sind wir, fanget an!
Johann Wolfgang von GoetheArmut selbst macht stolz, die unverdiente.
Johann Wolfgang von GoetheDie französischen Bonmots besonders, sie nehmen sich herrlich zwischen dem deutschen Gemisch alberner Albernheit aus.
Johann Wolfgang von GoetheJeder Weg zum rechten Zwecke - Ist auch recht in jeder Strecke.
Johann Wolfgang von GoetheDoch lässt sich ihm vertrauen, und das ist viel.
Johann Wolfgang von GoetheSie übertrieben wie Schauspieler, die nichts empfinden.
Johann Wolfgang von GoetheEs ist wohl einzusehen, daß die Summe uns'rer Existenz, durch Vernunft dividiert, niemals rein aufgehe.
Johann Wolfgang von GoetheWir Menschen führen uns nicht selbst; bösen Geistern ist Macht über uns gelassen, daß sie ihren höllischen Mutwillen an unserm Verderben üben.
Johann Wolfgang von GoetheDie Anatomie war mir auch deshalb doppelt wert, weil sie mich den widerwärtigsten Anblick ertragen lehrte, indem sie meine Wißbegierde befriedigte.
Johann Wolfgang von GoetheDas Wunder ist des Augenblicks Geschöpf.
Johann Wolfgang von GoetheWenn ich sechs Hengste zahlen kann, Sind ihre Kräfte nicht die meine? Ich renne zu und bin ein rechter Mann, Als hätt ich vierundzwanzig Beine.
Johann Wolfgang von GoetheIst doch das Leben nur auf Gewinn und Verlust berechnet! Wer macht nicht irgendeine Anlage und wird darin gestört! Wie oft schlägt man einen Weg ein und wird davon abgeleitet! Wie oft werden wir von einem scharf ins Auge gefaßten Ziel abgelenkt, um ein höheres zu erreichen!
Johann Wolfgang von GoetheVorwärts dringt der Schiffenden Geist, wie Flaggen und Wimpel; einer nur steht rückwärts traurig gewendet am Mast.
Johann Wolfgang von GoetheDas Menschenleben ist seltsam eingerichtet: Nach den Jahren der Last hat man die Last der Jahre.
Johann Wolfgang von GoetheIch bin ein Kind des Friedens und will Frieden halten für und für mit der ganzen Welt, da ich ihn einmal mit mir selbst geschlossen habe.
Johann Wolfgang von GoetheAm farbigen Abglanz haben wir das Leben.
Johann Wolfgang von GoetheLaßt den Wienern ihren Prater: Weimar, Jena, da ist's gut!
Johann Wolfgang von GoetheIch hatte niemals einen Menschen ohne Schwäche gesehen, nur ist sie auffallender bei vorzüglichen Menschen.
Johann Wolfgang von GoetheNach unserem Rat bleibe jeder auf dem eingeschlagenen Wege und lasse sich ja nicht durch Autorität imponieren, durch allgemeine Übereinstimmung bedrängen und durch Mode hinreißen.
Johann Wolfgang von GoetheWer Proportion (das Meßbare) von der Antike nehmen muß, sollte uns nicht gehässig sein, weil wir das Unmeßbare von der Antike nehmen wollen.
Johann Wolfgang von GoetheMan sei erst liebenswert, wenn man geliebt sein will.
Johann Wolfgang von GoetheWer aber recht bequem ist und faul, flög' dem eine gebratene Taube ins Maul, er würde höchlich sich's verbitten, wär' sie nicht auch geschickt zerschnitten.
Johann Wolfgang von GoetheDa steh ich schon, des Chaos vielgeliebter Sohn.
Johann Wolfgang von GoetheEs ist mehr als Beichte, wenn man auch das bekennt, worüber man nicht Absolution bedarf.
Johann Wolfgang von GoetheWas ich verstehe, versteh ich mir, was mir gelingt, gelingt mir für andere.
Johann Wolfgang von GoetheSo wollte denn Peter der Große das liebe Amsterdam seiner Jugend in einer Hauptstadt am Ausfluss der Newa wiederholen, so wie die Holländer immer versucht worden sind, in ihren entfernten Besitzungen ein neues Amsterdam wiederholt zu gründen.
Johann Wolfgang von GoetheDoch ist es ja kein Geheimnis, dass niemand überzeugt wird, wenn er nicht will.
Johann Wolfgang von GoetheDoch ist es immer besser, man reise in der Jugend, wo man die Dinge einzeln genießt und oft über ihren Wert schätzt.
Johann Wolfgang von Goethe