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Allein der Vortrag macht des Redners Glück; Ich fühl' es wohl, noch bin ich weit zurück.
Johann Wolfgang von GoetheKennst du das Land, wo die Zitronen blühen?
Johann Wolfgang von GoetheDie Sprache bringt doch eine Art von Atmosphäre des Landes mit.
Johann Wolfgang von GoetheDie Deutschen, wie die Juden, lassen sich wohl unterdrücken, aber nicht vertilgen.
Johann Wolfgang von GoetheDiejenigen Naturen, die sich beim Zusammentreffen einander schnell ergreifen und wechselseitig bestimmen, nennen wir verwandt.
Johann Wolfgang von GoetheWohl bin ich nur ein Wandrer, ein Waller auf der Erde! Seid ihr denn mehr?
Johann Wolfgang von GoetheSo fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.
Johann Wolfgang von GoetheSo wie in der Musik das richtige, genaue und reine Treffen jedes einzelnen Tones der Grund alles weiteren künstlerischen Vortrages ist, so ist auch in der Schauspielkunst der Grund aller höheren Rezitation und Deklamation die reine und vollständige Aussprache jedes einzelnen Worts.
Johann Wolfgang von GoetheWer Freunde will, besänftige sein Blut.
Johann Wolfgang von GoetheWir müssen nichts sein, sondern alles werden wollen.
Johann Wolfgang von GoetheDer Dilettantismus befördert das Gleichgültige, Halbe und Charakterlose.
Johann Wolfgang von GoetheWas nicht ist, es kann ja noch werden.
Johann Wolfgang von GoetheAuf Teufel reimt der Zweifel nur, Da bin ich recht am Platze.
Johann Wolfgang von GoetheKindlein, liebet euch, und wenn das nicht gehen will, laßt wenigstens einander gelten.
Johann Wolfgang von GoetheJegliches menschliche Verbrechen sühnet reine Menschlichkeit.
Johann Wolfgang von GoetheSo ist es die allmächtige Liebe, die alles bildet, alles hegt.
Johann Wolfgang von GoetheEin stiller Geist ist jahrelang geschäftig, die Zeit nur macht die feine Gärung kräftig.
Johann Wolfgang von GoetheAn der Farbe lässt sich die Sinnesweise, an dem Schnitt die Lebensweise des Menschen erkennen.
Johann Wolfgang von GoetheDazu sind wir Alten ja da, dass wir die Jugend vor Unbesonnenheiten warnen, als wir jung waren, machten wir es selbst nicht besser, aber es hat uns Verdrießlichkeiten zugezogen in zahlloser Menge.
Johann Wolfgang von GoetheWen du nicht verlässest, Genius, Nicht der Regen, nicht der Sturm Haucht ihm Schauer übers Herz.
Johann Wolfgang von GoetheSelbst im Augenblick des höchsten Glücks und der höchsten Noth bedürfen wir des Künstlers.
Johann Wolfgang von GoetheEine Schule ist als einziger Mensch anzusehen, der hundert Jahre mit sich selbst spricht und sich in seinem eigenen Wesen, und wenn es auch noch so albern wäre, ganz außerordentlich gefällt.
Johann Wolfgang von GoetheGlaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte; Seht hin und findet mir andre Gestalt! Es ist die ganze Kirchengeschichte Mischmasch von Irrtum und von Gewalt.
Johann Wolfgang von GoetheMan muß seine Irrtümer teuer bezahlen, wenn man sie loswerden will, und dann hat man noch von Glück zu sagen.
Johann Wolfgang von GoetheDas tut die Jugend. Werden sich schon legen, die stolzen Wellen.
Johann Wolfgang von GoetheIch glaube, der Mensch träumt nur, damit er nicht aufhöre zu sehen.
Johann Wolfgang von GoetheLasst euch nur von Pfaffen sagen, Was die Kreuzigung eingetragen! Niemand kommt zum höchsten Flor Von Kranz und Orden, Wenn einer nicht zuvor Derb gedroschen worden.
Johann Wolfgang von GoetheEin Kerl, der nicht ein wenig eitel ist, Der mag sich auf der Stelle hängen.
Johann Wolfgang von GoetheDer beste, wenn er eins tut, tut er alles, oder, um weniger paradox zu sein, in dem einen, was er recht tut, sieht er das Gleichnis von allem, was recht getan wird.
Johann Wolfgang von GoetheIch fühle wohl, Bester, es gehört Genie zu allem, auch zum Märtyrertum.
Johann Wolfgang von GoetheAber eben durch diese strenge Mäßigung in allem [in den chinesischen Romanen erkennbar] hat sich denn auch das chinesische Reich seit Jahrtausenden erhalten und wird dadurch ferner bestehen.
Johann Wolfgang von GoetheZuversicht und Ergebung sind die echten Grundlagen jeder bessern Religion, und die Unterordnung unter einen höheren, die Ereignisse ordnenden Willen, den wir nicht begreifen, eben weil er höher als unsere Vernunft und unser Verstand ist.
Johann Wolfgang von GoetheDeutschland ist Freiheit, Allseitigkeit und Liebe, daß sie's nicht wissen, ändert nichts daran.
Johann Wolfgang von GoetheEin gutes Kunstwerk kann und wird zwar moralische Folgen haben, aber moralische Zwecke vom Künstler fordern, heißt ihm sein Handwerk verderben.
Johann Wolfgang von GoetheDer blossen Neugierde muß man nicht Rede stehen.
Johann Wolfgang von GoetheWelch Glück geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!
Johann Wolfgang von GoetheOh weh, hinweg und laßt mir jene Streite Von Sklaverei und Tyrannei beiseite, Denn kaum ist's abgetan Fangen von vorn sie wieder an.
Johann Wolfgang von GoetheEin Soldat sieht immer vornehmer aus als ein Bauer, das macht, er ist mehr geplagt.
Johann Wolfgang von GoetheDas höchste Glück ist das, welches unsere Mängel verbessert und unsere Fehler ausgleicht.
Johann Wolfgang von GoetheDie Welt durch Vernunft dividiert geht nicht auf.
Johann Wolfgang von GoetheWer immer strebend sich bemüht, Den können wir erlösen.
Johann Wolfgang von GoetheDer Mensch aber kann nicht ruhen, er will immer noch was anders.
Johann Wolfgang von GoetheDas Neue hat als solches schon eine besondere Gunst.
Johann Wolfgang von GoetheWenn der Mensch bei sich selbst bleibt, bleibt ihm viel.
Johann Wolfgang von GoetheMan könnte erzogene Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären.
Johann Wolfgang von GoetheKein großer Mensch hat sich je über mangelnde Gelegenheit beschwert.
Johann Wolfgang von GoetheSo viel ist aber gewiss, dass die unbestimmten, sich weit ausdehnenden Gefühle der Jugend und ungebildeter Völker allein zum Erhabenen geeignet sind.
Johann Wolfgang von GoetheDie erste Zeit, da uns selbst die Idee noch neu ist, geht immer alles frischer und besser.
Johann Wolfgang von GoetheDas Bewusstsein des Dichters ist eine schöne Sache, aber die wahre Produktionskraft liegt doch am Ende immer im Bewusstlosen, und wenn das Talent noch so gebildet ist.
Johann Wolfgang von GoetheEs gibt in den Künsten ein Objektives und ein Subjektives, und je nachdem das eine oder das andere darin die hervorstechende Seite ist, hat der Dilettantismus Wert oder Unwert.
Johann Wolfgang von Goethe