Zitate von Peter Rudl
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Das Leben kann so süß sein, solange die richtigen Charaktere dafür stehen, und schon wird es zu einem Traum.
Das graueste Leben führen die, die alles an ihm fein säuberlich in Schwarz und Weiß eingeteilt haben.
Die akademischen Philosophen dürfen ihren Kombattanten von den theologischen Fakultäten heutzutage doch immerhin die Hand reichen, handelt es sich doch bei beiden um nur zu geradlinige Geisterfahrer des Geistes, die mit Letzterem freilich nichts gemein haben.
Völkerverständigung, die den Namen verdient, findet nicht am grünen Tisch sondern im Bett statt.
Wer eine Frau, die sich das lange, sehr lange Haar kämmt nicht schön findet, hat von Ästhetik keine Ahnung.
Kaum etwas birgt ein so hohes Wiederholungsrisiko wie die sogenannte Chance auf den Neuanfang. Freilich ist sie meist leider auch die einzige Möglichkeit überhaupt etwas zu verändern.
Angst ist ein erbärmlicher Antrieb, der sich selbst pervertiert. Im schlimmsten Fall bis zum Erfolg.
Der Geist adoriert nicht. So kommt er nie in die Verlegenheit, das heute zu hegen, was er gestern verwarf.
Der Mensch läßt sich nicht aufhalten. Weil es ihn nicht gibt. Dieser Alptraum wird enden.
Der Geist ist der Fesselballon, des die Liebe bedarf, um aus dem Tal der Angst zu sich selbst getragen zu werden.
Gott hat dem Menschen noch Geist verliehen, um ihm zu zeigen was er ist und woher er kommt. Jedenfalls nicht von ihm.
Der Geist unterliegt keinen Tatsachen, der Geist ist frei genug zu träumen und immer imstande Neues zu erschaffen. Das ist seine Bestimmung.
Wer mit Dreck wirft, ist der Einzige, der sich mit Sicherheit dreckig und meist dreckiger als alle anderen macht.
Naturverbundenheit steht auch immer für eine Art Rückbindung hin zum Wesentlichen, nenne man es nun Religion, Philosophie oder Geist. Die zunehmende Verstädterung droht diesen Feinsinn zu ersticken, dieses Brio auszulöschen.
Der Geist wird oft genug durch den Atavismus des Gehirns behindert. Das Gehirn ist ein geselliges Organ, es läßt den Geist oft genug zu wenig allein.
Die Libido bestimmt das Meer des Lebens wie der Mond die Gezeiten. Sie heißen Zeugen und Gebären. Der Geist kann sich die Energie dieses Tidenhubs als Sexualität in Form von Vitalität und Schönheit zunutze machen, muß sich aber gewahr sein, daß er im feuchten Element nicht lange überleben kann.