Peter Rudl Zitate

seite 27

Auffassungen soll man nicht teilen, sondern addieren, oft auch ihre Wurzeln sehen und ziehen.

Peter Rudl

Wissen ist lächerlich. Glaube ist lächerlich. Sieht man allerdings die gefährliche Borniertheit, die das eine wie der andere unausgesetzt in unzähligen Köpfen pflanzen, so möchte einem das Lachen oft genug im Halse stecken bleiben.

Peter Rudl

Wenn eine Macht meint hart durchgreifen zu müssen, faulen nicht bloß ihre Blüten, sondern bereits ihre Wurzeln.

Peter Rudl

Oberflächlichkeit vergißt und verzeiht schnell, aber wird sie dadurch schon zur Tugend?

Peter Rudl

Die hohle Fama von der sogenannten Menschenwürde gehört schon längst durch einen weit gescheiteren und ernstzunehmenderen Diskurs über die Menschenbürde ersetzt.

Peter Rudl

Der Tod kommt immer zu spät.

Peter Rudl

Man neigt schon dazu, daß die Menschen dort, wo es gölte zu reparieren es vorziehen zu präparieren, es jedoch sehr wohl als Ersteres verkaufen. Das gilt nicht allein im Materiellen, selbst der Geist wird mitunter mit Medikamenten ausgestopft.

Peter Rudl

Stärke muß sich nicht beweisen.

Peter Rudl

Wurzeln können helfen, häufiger aber auch stören.

Peter Rudl

Evidenzbasiert: anderer Name für eine gut transportierte wie schon kommunizierte und damit erst einmal scheinbar gelungene Lüge.

Peter Rudl

Das Gehirn ist der Blinddarm des Geistes.

Peter Rudl

Borniertheit läßt sich schlicht mit der vollkommenen Unfähigkeit zur Selbstkritik umschreiben.

Peter Rudl

Mit nichts räumt der Tod so gründlich auf wie mit der Ordnung.

Peter Rudl

Der Geist wird immer ein Außenseiter der Gesellschaft sein.

Peter Rudl

Spirit: God’s grown army.

Peter Rudl

Schatten, Masken und Engel sind am schönsten, wenn sie fallen.

Peter Rudl

Charakter: neben dem Geist wohl der einzige Luxus, den man bis heute nicht kaufen kann.

Peter Rudl

Wenig imponiert mir so sehr wie der Wunsch und der Wille, sich rückhaltslos zu verschwenden.

Peter Rudl

Nichts wird so gern pathologisiert wie das, was man nicht versteht.

Peter Rudl

Nichts wird heutzutage hierzulande so vulgarisiert wie die Freiheit.

Peter Rudl

Der Tod räumt auf, er ordnet die Welt neu, er ist das gerade Gegenteil von Chaos, das dem Schöpferischen obliegt.

Peter Rudl

Die Zeit ist verloren, die der Mittelmäßigkeit Gehör schenkt.

Peter Rudl

Der Mensch ist die Abrechnung Gottes mit seiner Unfehlbarkeit.

Peter Rudl

Bei einem Blitzschlag handelt es sich bekanntlich um nichts anderes als einen Kurzschluß zwischen Himmel und Erde. Gleiches gilt für die sogenannte Liebe auf den ersten Blick, die daher im Französischen auch zurecht den Namen „coup de foudre“ trägt.

Peter Rudl

Daß du ein Eigenbrötler bist, weißt du spätestens dann, wenn du dich unter Menschen, und zwar ganz gleich welchen, immer noch einsamer fühlst als sonst.

Peter Rudl

Gewissen ist eine Frage der Konditionierung.

Peter Rudl

Gleichgültigkeit: in der Regel nur die abweisende Fassade hinter der Gefühle im Strafvollzug leben.

Peter Rudl

Jede Wunde stirbt an Erfahrung.

Peter Rudl

Macht: ein gleichbleibend scharfes Schwert, das den, der es führt, immer stumpfer macht.

Peter Rudl

Das Leben bemüht sich sonderlicherweise um die besonders, die mit ihm fertig sind.

Peter Rudl

Man kann die Härte eines Menschen an der Bereitschaft zu vergessen messen.

Peter Rudl

Schönheit ist für Empfänger.

Peter Rudl

Geist: der beste Mentor, den der Frieden für sich in Anspruch nehmen kann.

Peter Rudl

Der Geist macht weiter, wo der Glaube scheitert.

Peter Rudl

Siege lohnen nicht. Und doch belohnen sie das Männchen machende Ego. Es darf sich kurz größer fühlen als es ist.

Peter Rudl

Frauen: Traumgärten der Sinnlichkeit.

Peter Rudl

Einem Denker par excellence ist ein Denker par existence unbedingt vorzuziehen.

Peter Rudl

Kreativität: der natürliche Feind der Langeweile. Nichts fürchtet sie mehr.

Peter Rudl

Unter Toleranzmißbrauch ist dieser manchmal erzwungene Spagat zwischen Vorurteilsbekämpfung und Erfahrung zu verstehen, der in den ärgsten Fällen als Blutgrätsche endet.

Peter Rudl

Erinnerungen: Splitter vom Paradies, die einem das Leben als verzerrte Hölle, und Splitter der Hölle, die einem die Gegenwart als verzerrtes Paradies erscheinen lassen können.

Peter Rudl

Betrachte den Tod unverwandt und du wirst ein verwandtes Antlitz erblicken.

Peter Rudl

Gott zeugt nicht.

Peter Rudl

Nein: passende Antwort auf so vieler dümmliche Frage, ob man ihre ehrliche Meinung hören wolle.

Peter Rudl

Zweisamkeit: kleinste Einheit von Überflußgesellschaft.

Peter Rudl

Tradiertes wird durch Traktieren immer noch vertrackter.

Peter Rudl

Das Gebet ist eine schöne Sentimentalität, die sich jeder leisten darf.

Peter Rudl

Grundsätze: kaum etwas vermag Leben mehr zu ersticken.

Peter Rudl

Phantasie: lustvolles Perineum. Nicht zwischen Genital und After, sondern zwischen Seele und Geist.

Peter Rudl

Kultur muß immer wieder gegen den Strich gebürstet werden, wenn sie nicht verkommen soll.

Peter Rudl

Der Schlaf ist die Wiege des Geistes, die der Tod mal sanft, mal heftig schaukelt.

Peter Rudl

anderen Autoren