seite 24
Es gibt keine traurige Kunst. Es gibt nur hilflose, schlechte, geistlose Kunst. Schauderhaft, schaurig - ja. Aber traurig ist etwas anderes.
Peter RudlMan muß über Explosivität verfügen, um den Begriff Kampf überhaupt erst definieren zu dürfen. Alles andere regelt der Geist.
Peter RudlNichts muß besser kontrolliert werden als die Kontrolle und ausnahmslos alle, die sie leisten.
Peter RudlBorniertheit läßt sich schlicht mit der vollkommenen Unfähigkeit zur Selbstkritik umschreiben.
Peter RudlDas Leben ist eine Pusteblume. Der Geist spielt mit ihr wie der Wind. Ausreißen tun sie freilich die dicklichen Finger eines feisten Kindes, das manche Liebe, manche Seele, manche Einfalt nennen.
Peter RudlDie am lautesten von der Freiheit schwadronieren, leben in der Regel nur in einem der Größe ihres Egos angepassten Käfig, den Geist freilich interessiert allein, was außerhalb des Käfigs liegt.
Peter Rudl"Ich bin mein eigener Richter" spricht der Geist, denkt es naturgemäß zuende und handelt auch danach.
Peter RudlLeben heißt töten. Sterben nicht notwendig, damit aufzuhören. Nicht einmal gestorben sein.
Peter RudlNur Hingabe und Opfer- bis zur Selbstaufopferungsbereitschaft vermögen es, der Spezies des homo sapiens ein menschliches Antlitz zu verleihen.
Peter RudlNichts wird heutzutage hierzulande so vulgarisiert wie die Freiheit.
Peter RudlAufgeschlossenheit ist der Feind des Abschluß, des Endes.
Peter RudlEs ist ein gründlicher Irrtum den sogenannten Inhalt eines Aphorismus mit der Meinung oder dem Denken des ihn Verfassenden zu verwechseln. Ein Aphorismus soll Denkanstöße, egal in welche Richtung geben und darf oder muß vielleicht sogar insofern anstößig sein.
Peter RudlNichts kompromittiert die Macht mehr als Kompromisse. Nichts scheut sie mehr.
Peter RudlEs ist die Hegemonie des Kausalprinzips, die den Menschen immerfort und nachhaltig von seinem sogenannten Himmel scheidet.
Peter RudlAnalyse hat vor allem auch immer etwas mit Ausscheidung zu tun, so birgt sie auch immer den Ruch des Obszönen und lässt meist alle Delikatesse vermissen.
Peter RudlKein Witz: im Schnitt ist Nehmen seliger denn Geben.
Peter RudlNichts ist so gut manipulierbar wie Vertrauen.
Peter RudlNicht das schlechteste Geheimnis des Erfolges liegt im Unterschätztwerdenwollen.
Peter RudlDer Mensch molestiert schon allein durch die laute Art seines Leidens. Ein schlagender Beleg seines unzweifelhaften Grobschnitts und Grobsinns.
Peter RudlEin Leben ohne Tod! Wäre das nicht ein Hundeleben? Und Götter ohne Tod, nicht arme Hirnhunde?
Peter RudlGeben ist Glück. Nehmen Glücksache.
Peter RudlSiege lohnen nicht. Und doch belohnen sie das Männchen machende Ego. Es darf sich kurz größer fühlen als es ist.
Peter RudlDurch jeden Rost des der gemeinen Masse Vorstellbaren zu fallen, sollte Grundanspruch des Geistes bleiben.
Peter RudlDie Liebe hat noch immer gefährliche Träume.
Peter RudlSchönhungern geht im übertragenen Sinne schon gar nicht, denn nichts macht häßlicher, entstellt den ohnehin oft schon verkümmerten Charakter mehr als der Hunger nach Erfolg.
Peter RudlDie sogenannte Liebe ist in der heutigen Zeit im wesentlichen nur noch eine Frage der Logistik und Verfügbarkeit der sie betreffenden Sub- wie auch Objekte.
Peter RudlHinter jeder Angst verschwindet eine Wahrheit.
Peter RudlGott kann Mensch nicht beleidigen.
Peter RudlWas einem heute alles als "Kultur" feilgeboten wird, ist eine Lohnschlachtung, die selbst notgeschlachtet gehört.
Peter RudlBeharrlichkeit ist oft nur Ausdruck mangelnden Feingeists.
Peter RudlDiskretion ist etwas für Fragen, nichts für Antworten.
Peter RudlNicht das Böse sondern das Verkommen des sogenannten Guten ist das, was interessiert.
Peter RudlLüge lockt den Geist damit, ihn weiterzubringen. Aber sie bricht der Seele das Genick. Und siehe - er bringt es weit. Aber er gleicht immer mehr einer Maschine . Armselig - aber genial?
Peter RudlWenn über das Prinzipielle keine Einigkeit besteht, grenzt es schon an grobe Fahrlässigkeit, sich aufeinander zu verlassen oder gemeinsam Pläne zu machen.
Peter RudlGott: ewiger Rebus.
Peter RudlEthik: diese Doppelmoral von der "wahren Geschichte".
Peter RudlWenn jeder Stillstand ein Fortschritt ist, kann man schwerlich auf einem guten Weg sein.
Peter RudlGlück ist für die Begrenzten. Nicht für Gott.
Peter RudlWarumgrau ist alle Theorie, woraus erhellt: darum und daß man es angeht, darauf kommt es an.
Peter RudlNett: subtiles Schimpfwort in Geisteskreisen.
Peter RudlAlle Kommunikation ist notwendig banal durch ihre Unmöglichkeit.
Peter RudlWillst Du Gott fern sein, so werde fromm.
Peter RudlDer Fanatismus ist das tödliche Metronom, ohne das die Wiegenlieder des Terrors nie erklängen.
Peter RudlLiebe ist entweder Lästerung oder Belästigung.
Peter RudlDas Schöne an einer Großstadt ist ja nicht zuletzt, daß man zwar bedauerlicherweise nie allein, aber überall einsam sein kann.
Peter RudlDie Unendlichkeit ist rund.
Peter RudlDer Tod wird immer eine Art Derwisch des Geistes bleiben. Er bringt ihm die besten Schritte bei.
Peter RudlFriedensnobelpreise: Vorschlußlorbeeren.
Peter RudlSchuld ist die Primzahl von Moral.
Peter RudlDas Leben verrauscht und wir gehen stiften.
Peter Rudl