Ulrich Erckenbrecht Zitate

seite 4

«23456»

Gebrauchslyrik: Der Zweck heiligt die Mittelmäßigkeit.

Ulrich Erckenbrecht

Wer einmal aus dem Fettnapf frißt, leckt nächstes Mal den Speichel.

Ulrich Erckenbrecht

Im Hause des Gehängten soll man nicht von Verstrickung reden.

Ulrich Erckenbrecht

Die Gegenwart ist nicht die "Summe der Kontinuität" (Droysen), sondern eine permanente Multiplikation von Brüchen.

Ulrich Erckenbrecht

In den Schriften der meisten Philosophen kommt die Welt, die sie zu kennen beanspruchen, kaum vor. Ausgenommen bei den Ausnahmedenkern.

Ulrich Erckenbrecht

Ein Glasauge erkennt man daran, daß es menschlicher blickt als das andere Auge.

Ulrich Erckenbrecht

Er kämpft sich durch den Sprachdschungel. Auf einem Trampeltierpfad.

Ulrich Erckenbrecht

Fachidiot: Faktidiot: Konkretin.

Ulrich Erckenbrecht

Der Kritikaster frönt dem Lästerlaster.

Ulrich Erckenbrecht

Das Dumme an den Marxisten ist, daß sie so schlechte Marxkenner sind.

Ulrich Erckenbrecht

Was waren das noch für stille Zeiten, als das Wort "Medien" nur ein Land im fernen Nahen Osten bezeichnete!

Ulrich Erckenbrecht

Es geht uns so gut, daß wir nicht merken, wie schlecht es uns geht.

Ulrich Erckenbrecht

Das Leben geht weiter. Notfalls auch ohne den Menschen.

Ulrich Erckenbrecht

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Er wird außerdem mit dieser Redensart abgespeist.

Ulrich Erckenbrecht

Ratschläge sind Rätsel: man muß um mehrere Ecken herumdenken, um die Lösung zu finden.

Ulrich Erckenbrecht

Wer versteckte Zitate, geistvolle Anspielungen und eigenständige Bearbeitungen als Plagiate verschreit, sollte zur Strafe sechs Bände Plutarch exzerpieren.

Ulrich Erckenbrecht

Einem Denkmal geht meistens ein Denkmalheur voraus.

Ulrich Erckenbrecht

Innere Reife äußert sich in faulen Kernsätzen.

Ulrich Erckenbrecht

Wenn heute Dinge als Menschen erscheinen, gleichen sie meist Menschen, die Dinge sind.

Ulrich Erckenbrecht

Jede autobiographische Literaturerklärung ist ein Dokument des Banausentums.

Ulrich Erckenbrecht

Viele, die sich heute als "Komiker" gebärden und gebären, sind nur Verarschlöcher.

Ulrich Erckenbrecht

Am Anfang ist das Chaos, am Ende das Desaster, dazwischen die permanente Katastrophe.

Ulrich Erckenbrecht

Die Kunst des wissenschaftlichen Diskussionsbeitrags besteht darin, zu einer hanebüchenen Hypothese ein intelligentes Gesicht zu machen.

Ulrich Erckenbrecht

Wer ist der bessere Marxist? Immer der, der diese Frage aufwirft.

Ulrich Erckenbrecht

"Die Furcht ausrotten"? Allein mit dem Wort "ausrotten" schafft man neue Furcht.

Ulrich Erckenbrecht

Durch die Blume reden führt zu Stilblüten.

Ulrich Erckenbrecht

Rote Teppiche sind rot, damit man den Dreck nicht so sieht.

Ulrich Erckenbrecht

Das Bild fällt aus dem Rahmen; der Phrase ins Wort.

Ulrich Erckenbrecht

(Aufsagen) Nicht verzagen - weiter plagen.

Ulrich Erckenbrecht

Die Auferstehung des Fleisches gibt es nur so lange, wie wir Glieder des Lebens sind.

Ulrich Erckenbrecht

Wer gegen den Strom schwimmt, muß mehr Abwässer schlucken.

Ulrich Erckenbrecht

Die schwierigste Lektion für einen Schriftsteller ist die, daß die Leute nur eine bregrenzte Zeit bereit sind, ihm Gehör zu schenken.

Ulrich Erckenbrecht

Er irrte so lange in der Nähe der Wahrheit umher, bis die Wahrheit sein Getrampel nicht mehr hören konnte und sich schweigend entfernte.

Ulrich Erckenbrecht

Originell kann nur der sein, dem keine Banalität fremd ist.

Ulrich Erckenbrecht

Wer trug die Eulen nach Athen? Der Marathonläufer.

Ulrich Erckenbrecht

(Passe) Fortschritte in der Sackgasse sind das, was ich hasse.

Ulrich Erckenbrecht

Liebe, die durch den Magen geht, scheide ich aus.

Ulrich Erckenbrecht

Das Schöne an Deutschland ist, daß es da nicht so viele Moskitos gibt.

Ulrich Erckenbrecht

Wir sägen an dem Ast, auf dem wir leben. Erst sterben die Bäume, dann die Tiere, dann die Menschen.

Ulrich Erckenbrecht

Es gibt zwei Grundformen der Rechtspflege: Die Lynchjustiz und die Lunchjustiz.

Ulrich Erckenbrecht

Die Philosophie beginnt mit dem Staunen, steht dann im Stau und mündet wieder im Staunen.

Ulrich Erckenbrecht

Wo die Zu-Ende-Denker zu Ende gedacht haben, fängt's erst an, interessant zu werden.

Ulrich Erckenbrecht

Hamsun ärgerte sich anfänglich über die unverständigen Rezensionen seiner Bücher, später las er sie überhaupt nicht mehr. Thomas Mann fuhr fort, Rezensionen seiner Bücher zu lesen, denn er wußte nicht, daß ihm sein Verleger mit der Zeit nur noch die positiven schickte.

Ulrich Erckenbrecht

Wer nichts erwartet, wird nie enttäuscht.

Ulrich Erckenbrecht

Der Golfkrieg und der Mercedeskrieg: jeden Tag auf der Autobahn.

Ulrich Erckenbrecht

Jeder Ismus erlangt, wenn überhaupt, nur in seiner übelsten und vulgärsten Variante Wirksamkeit.

Ulrich Erckenbrecht

Beim Anhören festlicher Reden entsteht eine besondere Art von Zwangsneurose: Gemeinplatzangst.

Ulrich Erckenbrecht

"Libidinös" reimt sich igittigerweise auf "trichinös".

Ulrich Erckenbrecht

Er kam auf einen grünen Zweig. An einem absteigenden Ast.

Ulrich Erckenbrecht

Der Unterschied zwischen Remmidemmi und Rambazamba ist Wischiwaschi.

Ulrich Erckenbrecht
«23456»

anderen Autoren