Wilhelm Raabe Zitate

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Plein-air-Schriftsteller, die die Welt in das Licht heben: Racine, Corneille, Molière, Shakespeare, Schiller, Goethe und die großen Griechen; aber nicht ihr Kellerluftschnapper, ihr Dunkelmaler, die ihr nur eine neue Tagessprache gefunden habt! O ihr Asthmatiker dr Kunst!

Wilhelm Raabe

Ich habe bis jetzt auch nicht gewußt, daß die Sorge mit das Beste in und an der Welt ist.

Wilhelm Raabe

Wir leben in einer Welt, in der ein jeglicher bei weiten mehr auf die Schwächen, Laster und Untugenden des anderen angewiesen ist als auf seine Tugenden.

Wilhelm Raabe

Leute, die zugleich mit den Nerven anderer Leute fühlen.

Wilhelm Raabe

Wenn einem der Lebensweg malhört, soll man immer selber schuld daran sein: kommt man anständig durch, ist immer das unverdiente Glück schuld daran gewesen.

Wilhelm Raabe

Das Deutsche Reich ist mit der ersten Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth gegründet worden.

Wilhelm Raabe

Gehet nach dem Stern der Liebe, meine Kinder!

Wilhelm Raabe

Die Zeit, in der man nicht mit dem Körper, sondern mit dem Geist erkennt, daß mit dem Wasser der Schlaf das Beste in der Welt ist.

Wilhelm Raabe

Wodurch sich der Mensch den Tag verdirbt in Ärger, Sorgen, Kummer und Erbosung, ist gleichgültig: daß er es tut und tun muß, daß ist die Hauptsache.

Wilhelm Raabe

Es kommt für den wirklichen Menschen die Zeit, wo er in den Werken der Autoren nicht mehr die Kunst, das Ästhetische sucht, um sich selber Ruhe zu schaffen im Sturm des Lebens, sondern die Fingerzeige, wie jene sich in dem großen Kampfe zurechtgefunden haben.

Wilhelm Raabe

Die beste Rechtfertigung hilft nur zu häufig nur dazu, den Verdruß noch größer zu machen.

Wilhelm Raabe

O Herbst, was ist lieblicher, als deine Schritte im Tal? Was ist herrlicher, als dein Wandel auf den Hügeln? [...] Der September ist die Zeit, Gedichte zu machen, und aus dem Leben ein Gedicht.

Wilhelm Raabe

Es sind nicht immer die, die vom Publikum Meister genannt werden und sich selber so nennen, die ihr Bestes tun.

Wilhelm Raabe

Mancher sucht ein Leben lang die Brille der Erkenntnis, ohne zu merken, daß er sie schon auf der Nase hat.

Wilhelm Raabe

Allgemeines Menschenlos: Sich bei Kleinigkeiten auf dem Weg zum Tod aufhalten müssen.

Wilhelm Raabe

Es ist der höchste Genuß auf Erden, deutsch zu verstehen.

Wilhelm Raabe

Zu merken ist, daß alle Menschen und alle Sachen in dieser Welt einen Augenblick haben, in welchen ihnen das letzte Recht gegeben wird.

Wilhelm Raabe

Hat es jemals einen Menschen gegeben, der berechtigt gewesen wäre, über das Leben eines anderen abzuurteilen?

Wilhelm Raabe

Das Ungewöhnliche und Ungewohnte macht am meisten Glück.

Wilhelm Raabe

Wenn er an den Füßen auch Hände gehabt hätte, würde er auch damit zugegriffen haben. - Es juckt diesem Affengeschlecht in allen zwanzig Fingern!

Wilhelm Raabe

Für viele Leute ist die Schlacht bei Königgrätz nur geschlagen worden, um das Zehnpfennigporto für Briefe einzuführen.

Wilhelm Raabe

Hast du nach einer Krone gegriffen, so halt sie fest gegen Tod und Teufel.

Wilhelm Raabe

Wie oft durchkreuzt die Furcht vor dem Lächerlichwerden unsere innersten, zartesten Gefühle.

Wilhelm Raabe

Wer um Schatten auf seinen Wegen zu scheu herumgeht, geht nicht weit.

Wilhelm Raabe

Jeder Frühlings-Sonnentag schließt nur für ein paar Menschen, die imstande sind, ihn zu genießen, unter Millionen, die nicht dazu imstande sind, das Glück der Erde und also den Himmel auf.

Wilhelm Raabe

Alles in der Welt kann von den verschiedensten Seiten angesehen werden. Gerade weil dem so ist, liegt alles auf Erden viel offener und sozusagen wehrloser da, als der Mensch in seiner täglichen Verwirrung sich einzubilden pflegt.

Wilhelm Raabe

Ein Licht geht von der Mutter aus, das von keiner Dunkelheit und noch viel weniger von einem anderen Licht in der Welt überwältigt werden kann.

Wilhelm Raabe

Es ist kein Mensch, den nicht um irgendetwas Hunderttausende, ja Millionen beneiden können.

Wilhelm Raabe

Diese moderne Literatur mit ihrem Feuilletonsgeruch.

Wilhelm Raabe

Nehmen Sie das Leben nur an den richtigen Stellen tragisch.

Wilhelm Raabe

Der Mensch erträgt mit Pläsier, dass man über ihn weint, dass man über ihn lacht, erträgt er nicht.

Wilhelm Raabe

Was ist unsereins, wenn er nicht wie Gott ist, wenn er nicht alle gelten läßt?

Wilhelm Raabe

Wenn längere Zeit nach dem Tode eines geliebten Wesens einen der alte Schmerz überkommt, so überlege man, was der Tote versäumt habe, während man selbst und die andern weiterlebten.

Wilhelm Raabe

Was ihr euch Liebes noch in der Welt sagen und tun könnt, das sagt und tut rasch, morgen ist es vielleicht schon zu spät dazu.

Wilhelm Raabe

Daß man die größten Wunder zu Hause erlebt, lernt man erst in der Fremde.

Wilhelm Raabe

Es gleicht sich manches auf Erden, was es nicht glaubt.

Wilhelm Raabe

Es gehört zu manch einer mutigen, heißen, fieberhaft ihr Bestes geben wollenden Seele eine ungeschickte, zaghafte Hand.

Wilhelm Raabe

Das Behagen am Dasein verdirbt sich der Mensch sehr häufig durch seine sogenannten starken Seiten.

Wilhelm Raabe

Der Mensch ist der Spiegel der Welt. Von ihm hängt es ab, ob das Spiegelbild klar oder beschlagen ist.

Wilhelm Raabe

N' Überstudierter bleibt am Ende doch auch ein Mensch.

Wilhelm Raabe

Hübsch ist es zwar, wenn ein Künstler nicht zu fett wird, aber unbedingt nötig ist's gerade nicht, wenn er so mager bleibt.

Wilhelm Raabe

Die echte Philosophie lernt man nicht auf den Schulbänken.

Wilhelm Raabe

Es ist manchmal dem Menschen nichts dienlicher, als daß er mal so recht vollständig umgekehrt wird! Wenn das Allinnerste nach außen kommt, dann erfährt er erst, was eigentlich alles in ihm gesteckt hat und was ihm nur angeflogen war.

Wilhelm Raabe

Du hast erst den Kelch des Lebens an die Lippen gesetzt; jetzt betäubt dich der erste Schauer vor der Bitterkeit des Trankes; - herunter damit - die Betäubung wird weichen. Es setzt doch niemand das Glas ab, ehe die Neige geleert ist.

Wilhelm Raabe

Was nützt alle Gelehrsamkeit, wenn sie solche frivolen Grundsätze zutage fördert!

Wilhelm Raabe

Die wahre, lautere Quelle jeder Tugend, jeder wahren Aufopferung ist die traurig-süße Vergangenheit mit ihren erloschenen Bildern, mit ihren ganz oder halb verklungenen Taten und Träumen.

Wilhelm Raabe

Es ist immer ein erhebendes, aber auch tief beruhigendes Schauspiel, einen großen Menschen zu sehen, der unter dem ehernen Gesetz des Müssens das Wünschen verlernt hat und uns lächelnd zeigt, daß sich in dieser unbeständigen Erscheinungswelt das Wünschen nicht verlohnt.

Wilhelm Raabe

Das Genie macht die Fußstapfen, und das nachfolgende Talent tritt in dieselben hinein, tritt sie aber schief.

Wilhelm Raabe

Es ist ein wundersam Ding um des Menschen Seele und des Menschen Herz kann sehr oft am glücklichsten sein, wenn es sich so recht sehnt.

Wilhelm Raabe

Da man in das Leben sich hat fügen müssen, wie viel leichter sollte man sich in den Tod fügen können.

Wilhelm Raabe
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