Wilhelm Vogel Zitate

Zufriedenheit heißt die geheimnisvolle, gütige Fee, die das Unglück vor des Armen Schwelle bannt.

Religion ist ein Grundpfeiler in dem Bau eines Staates. Wenn sie jedoch zur Politik wird, ist sie die größte Feindin des Fortschritts und des Gedeihens einer Nation.

Die Heimat und die Mutter lernt man erst in der Reife schätzen.

Vielen ist etwas nach außen verpönt, was ihnen im Innern nur erwünscht ist.

Von allen Geschöpfen der Erde ist der Mensch das hochentwickeltste... aber auch das brutalste.

Den Lebensmörder erwartet gerechterweise die verdiente Strafe; aber die Seelenmörder, welche das Innerste eines Menschen mit rohen Händen zerreißen, gehen straflos aus.

Mancher will besonders seine "Größe" bemerkbar machen und zeigt doch nichts als "Kleinheit".

Neid hat Zeit... das vergessen wir - aber er vergißt uns nicht.

Die Kunst des Befehlens ist schwerer wie die des Gehorchens.

Wie lang kann eine Nacht oft sein Und doch auch wieder kurz. Stunden können wie Tage sein... Das Glück währt immer zu kurz.

Ich tue meine Pflicht ist gleichbedeutend mit... mehr tu' ich nicht...!

Wen die Verhältnisse nie der Not aussetzten, der hat leicht vom gesicherten Piedestal herab, über ihre Folgen zu Gericht zu sitzen.

Der erste Schritt zum Erfolg, der dir Bahn bricht zur Höhe, ist unverletzliches Schweigen anderen gegenüber über dein Ich.

Wenn die Erinnerung die Vorfreude übertrifft... dann war es schön.

Mancher scheint es für einen eigenartig großen Geniezug zu halten und hält sich noch für einen Charakter, wenn er seine Fehler unbekümmert und rücksichtslos zur Schau stellt.

Ein witzig Wort hat manche Spannung aufgelöst, die hart vor der Entladung stand.

Ein jeder ist Mensch und doch achtet der eine im andern am wenigsten den Menschen.

Viele müssen das Leben erst zu leben anfangen, wenn sie glauben, mit ihm abgeschlossen zu haben.

Nicht das Können, sondern das Müssen sprengt Ketten.

Aus Kleinem ermesse den Charakter, denn wer im Kleinen sich treu, ist erhaben im Großen.

Der Egoismus entscheidet bei allem. Der vielgepriesene und sich scheinbar verleugnende Altruismus, mit dem man seiner Eigenliebe weitere Opfer zu bringen sucht, ist nur ein Ableger von ihm.

Unsere ganze, meergroße Energie kann durch einen einzigen Tropfen Zweifel lahmgelegt werden.

Manche helfen ihrem Nächsten nur deshalb vorwärts, um desto früher über ihn hinweggehen zu können.

Ohne Leidenschaft gibt es keine Menschen. Ohne Begierden, Gelüste zu haben, haben wir aufgehört Mensch zu sein, denn sie allein sind es, die die Interessen zum Lebenskampf wachhalten.

Die erhebendsten Stimmungen entspringen der Erwartung.

Das selbstgeschaffene Glück baut sich auf Mißerfolgen auf.

Der Haß, der sich offen zeigt, ist nicht zu fürchten, aber der, welcher unter der Maske der schweigsamen Gleichmut einhergeht, wird zum todbringenden Gegner.

Es ist eine geheime, machtvolle Genugtuung, in den Gesichtern der Menschen die Gedanken lesen zu können, welche sie durch ihre Worte leugnen.

Manche Menschen haben angstvoll ihren Auftritt vor Augen. Sie denken immerzu an ihre Scene... dabei ist der Abgang viel schwieriger. Hier den richtigen Zeitpunkt nicht zu versäumen, ist wichtig... viel wichtiger als der Auftritt.

Esau gab einst das Anrecht seiner Erstlingsgeburt um ein Linsengericht hin, und in unseren Zeiten gibt mancher um einen schänderischen Augenblick wurmhafter Lust sein ganzes Leben hin.

Sich über die Kleinigkeiten des Lebens hinwegzusetzen, ohne sich dadurch verbittern zu lassen, ist die Grundbedingung einer weisen Lebenskunst.

So manch einer geht selbstbewußten Lächelns und stolz erhobenen Hauptes auf den zu, der ihm im Wege steht - um gesenkten Hauptes auszuweichen.

Du hassest die Ketten, die dich binden, umsonst, wenn du die Kraft nicht hast, sie zu sprengen.

Die Gefühle, über die wir am wenigsten sprechen, sind die wahrsten, weil sie uns heilig sind.

Mißtrauen hat schärfere Augen als die Eifersucht - Eifersucht macht blind, Mißtrauen wachsam.

Reisen oder unvorhergesehene Trennungen sind Filter der Seele und Klärkammern wirrer, überströmender Gefühle.

Die Stufe eines Volkes läßt sich zu einem guten Teil an der Rolle erkennen, welche die Frauen des Landes einnehmen, und an der Behandlung und Achtung, die ihnen entgegengebracht wird.

In der Rache kommen die verborgenen Charakterseiten ans Licht.

Viele Geschenke werden auch gegeben, um größere dafür zu erhalten.

Der Haß, der gerechtfertigt ist, kommt nicht zum Erlöschen, ehe ihm nicht Recht wurde.

In der Liebe und Diplomatie geht es nun mal nicht ohne ein bißchen Lüge, peinlich ist es nur, wenn man ihrer überführt wird... Dann aber so oder so die Kehr' zu kriegen, daß den Ankläger Zweifel befallen, das ist Diplomatie.

Wundere dich nie über einen Menschen... und du wirst nie enttäuscht sein.

Kalt und verächtlich ist die Menge gleich jedweder Klasse, kalt und verächtlich mußt du ihr begegnen, willst du sie untertan dir machen.

In dem Maße, in dem du deine Leidenschaften beherrschest, bist du Mensch; je weniger du sie im Zügel hältst, desto mehr näherst du dich dem Tiere.

Stark sein beim Mann... bedeutet für manche Frau, "großzügig" nichts sehen wollen.

Des niederen Charakters ständiger Begleiter ist der Neid, welcher den vertierenden Haß zum Bruder hat.

Ich weiß nicht, was tiefer brennt, die Lüge des einen oder die Schmach des anderen, der um die Unehrlichkeit durch einen wohlmeinenden Zufall weiß.

Des Lebens Phasen wiederholen sich so unzählig vor unseren Augen, und doch erkennen wir die Tatsache, die uns zum Verhängnis wurde, zu spät. - Das innere offene Auge zum Schauen heranzuziehen, sollte eines unserer Hauptziele bilden.

Bei manchen Menschen ist die viel bewunderte Beherrschung oft nichts anderes als gut gespielte oder anerzogene Verstellung.

Du mußt den Menschen in dir beherrschen, um den Gott in dir zum Führer werden zu lassen.