Kein steinern Bollwinkel kann der Liebe wehren, und Liebe wagt, was Liebe kann.

Beklage nicht, was nicht zu ändern ist, aber ändere, was zu beklagen ist.

Doch Brutus ist ein ehrenwerter Mann. Das sind sie alle, alle ehrenwert.

Gebende Hand ist schön, wie sie auch sei.

Das, was ist, ist.

Wer auf schlüpfrig glatten Boden Will stehen, hat keinen Skrupel, das gemeinste Als Stütze zu ergreifen.

Es ist nicht genug, daß man rede; man muß auch richtig reden.

Wozu die Brücke breiter als der Fluß?

Hohle Töpfe haben den lautesten Klang.

Ich sage wenig, denke desto mehr.

Denn ich bin nichts, wenn ich nicht lästern darf.

Die sind ebenso krank, die mit dem Übermaß zu kämpfen haben, als die vor Hunger sterben.

Guter Wein ist ein gutes geselliges Ding – wenn man mit ihm umzugehen weiß.

Der Hohn ist einer großmutsvollen Seele fremd.

Ich achte mich in keinem Stück so glücklich, als dass mein Sinn der Freude treu gedenkt:

Eine Frag‘ ist’s, die zu lösen bliebe, Ob Lieb‘ das Glück führt oder Glück die Liebe.

Erfahrung wird durch Fleiß und Müh‘ erlangt und durch den raschen Lauf der Zeit gereift.

Gib Worte deinem Schmerz. Grimm, der nicht spricht, presst das beladene Herz, bis das es bricht!

Das ist das Ungeheure in der Liebe, meine Teure, daß der Wille unendlich ist und die Ausführung beschränkt; daß das Verlangen grenzenlos ist, und die Tat ein Sklav‘ der Beschränkung

Tod zahlt mit Tod, wer mutig fällt im Fechten; Wer zagend stirbt, läßt sich vom Tode knechten.

O rede noch einmal, glänzender Engel, denn über meinem Haupte erscheinst du mir als ein geflügelter Bote des Himmels.

Der Ehre Saat Gedeiht weit minder durch der Ahnen Tat Als durch den eignen Wert.

Mißbrauch macht stumpf die schärfste Messerschneide.

Liebe ist eine bloße Tollheit, und ich sage Euch, verdient ebensogut eine dunkle Zelle und Peitsche als andre Tolle; und die Ursache, warum sie nicht so gezüchtigt und geheilt wird, ist, weil sich diese Mondsucht so gemein gemacht hat, daß die Zuchtmeister selbst verliebt sind.

Er kommt ganz außer sich vor Einbildung.

Die Zeit schlägt Falten in die reinste Stirne, entstellt die schöne Wahrheit der Natur und prägt auf alles der Vernichtung Spur.

Ist’s wirklich Liebe, sag mir denn, wie viel?

Was gibt’s, daß diese schweißbetriefte Eil, die Nacht dem Tage zur Gehilfin macht?

Gewohnheiten stören, heißt alles stören.

Der Cassius dort hat einen hohlen Blick; er denkt zuviel; solche Leute sind gefährlich.

Seine Rede war wie eine zerrissene Kette: Nichts zerrissen, aber alles in Unordnung.

Der verdient zu haben, der kühn und sicher zu erlangen weiß.

Laß dich um Schweigen tadeln, doch nie um Reden schelten.

Was ist Pomp, Hoheit, Macht, als Erd‘ und Staub? Lebt, wie ihr könnt, ihr seid des Todes Raub.

Sehen sollst du mich zu Philippi.

Bangt dir davor, derselbe Mann zu sein in Tat und Kraft, der du in deinen Wünschen bist?

Die Angst ist der ewige Mitwanderer der Unwahrheit.

Durch zerlumpte Kleider sieht man die kleinsten Laster; lange Röcke und Pelzmäntel verdecken alles. Beschlagt die Sünde mit Gold, so wird die starke Lanze der Gerechtigkeit brechen, ohne sie verwunden zu können; kleidet sie in Lumpen, so ist ein Strohhalm hinreichend, sie zu durchbohren.

Schön ist die Rose, schöner scheint sie noch durch jenen süßen Duft, der in ihr lebt.

Um ein Königreich bricht man jeden Eid.

Die Götter sind gerecht: aus unsern Lüsten erschaffen sie das Werkzeug, uns zu geißeln.

Wer mit goldenen Flügeln zu nah sich zu Sonne emporschwingt bringt sie zum Schmelzen und macht sein eigenes Glück zuschanden.

Den mach ich zum Gespenst, der mich zurückhält!

Die Zeit geht aufrecht unter ihrer Last.

Die stärksten Schwüre sind Stroh dem Feuer im Blut.

Unendlich ist der Raub, den jeder Stand mit Ehren treibt.

[Die] Milch der Menschenliebe.

Oft büßt das Gute ein, wer Besseres sucht.

Jeder von uns schuldet Gott einen Tod.

Eine Redensart ist nur ein lederner Handschuh für einen witzigen Kopf: Wie geschwind kann man die verkehrte Seite herauswenden!