Friedrich Nietzsche Zitate
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Sodann die Tradition, das ist die Behauptung, daß das Gesetz bereits seit uralten Zeiten bestanden habe, daß es pietätlos, ein Verbrechen an den Vorfahren sei, es in Zweifel zu ziehn.
Friedrich NietzscheSobald ihr handeln wollt, müßt ihr die Tür zum Zweifel verschließen.
Friedrich NietzscheDurch Alkohol und Haschisch bringt man sich auf Stufen der Kultur zurück, die man überwunden hat.
Friedrich NietzscheDie Liebe ist die Gefahr des Einsamsten, die Liebe zu Allem, wenn es nur lebt! Zum Lachen ist wahrlich meine Narrheit und meine Bescheidenheit in der Liebe!
Friedrich NietzscheIst es nicht besser, in die Hände eines Mörders zu geraten, als in die Träume eines brünstigen Weibes?
Friedrich NietzscheMitfreude, nicht Mitleiden, macht den Freund.
Friedrich NietzscheEmanzipation des Weibes – das ist der Instinkthass des missratenen, das heißt gebäruntüchtigen Weibes gegen das wohl geratene – der Kampf gegen den Mann ist immer nur Mittel, Vorwand, Taktik.
Friedrich NietzscheGewissensbisse erziehen zum Beißen.
Friedrich NietzscheJeder suchte eine Magd mit den Tugenden eines Engels. Aber mit einem Male wurde er die Magd eines Weibes, und nun täte er Not, daß er darüber noch zum Engel werde.
Friedrich NietzscheDas Letzte, was ein guter Autor bekommt, ist Fülle; wer sie mitbringt, wird nie ein guter Autor werden. Die edelsten Rennpferde sind mager, bis sie von ihren Siegen ausruhen dürfen.
Friedrich NietzscheEs ist furchtbar, im Meere vor Durst zu sterben. Müsst ihr denn gleich eure Wahrheit so salzen, dass sie nicht einmal mehr – den Durst löscht?
Friedrich NietzscheWahrscheinlichkeit, aber keine Wahrheit: Freischeinlichkeit, aber keine Freiheit, – diese beiden Früchte sind es, derentwegen der Baum der Erkenntnis nicht mit dem Baum des Lebens verwechselt werden kann.
Friedrich NietzscheAlle große Liebe will nicht Liebe: – die will mehr.
Friedrich NietzscheAlle Wahrheit ist einfach – ist das nicht zweifach eine Lüge?
Friedrich NietzscheWozu ist man nun noch aufgespart?
Friedrich NietzscheWillst du mitgehn? oder vorangehn? oder für dich gehn?.. Man muß wissen, was man will und daß man will.
Friedrich NietzscheSo lange man dich lobt, glaube nur immer, daß du noch nicht auf deiner eignen Bahn, sondern auf der eines anderen bist.
Friedrich NietzscheMan ist am meisten in Gefahr, überfahren zu werden, wenn man eben einem Wagen ausgewichen ist.
Friedrich NietzscheMachen wir es nicht im Wachen wie im Traume? Immer erfinden und erdichten wir erst den Menschen, mit dem wir verkehren – und einen Augenblick nachher schon haben wir das vergessen.
Friedrich NietzscheDer Besitz wird durch das Besitzen meistens geringer.
Friedrich NietzscheFeuer der Liebe glüht in aller Tugenden Namen und Feuer des Zorns.
Friedrich NietzscheDer Zuwachs an Weisheit läßt sich genau nach der Abnahme an Galle bemessen.
Friedrich NietzscheErfahrene Menschen kehren ungern zu Gegenden, zu Personen zurück, die sie einst sehr geliebt haben.
Friedrich NietzscheZwiefacher Schmerz ist leichter zu tragen, als Ein Schmerz: willst du darauf es wagen?
Friedrich NietzscheJedermann trägt ein Bild des Weibes von der Mutter hin in sich. Davon wird er bestimmt, die Weiber überhaupt zu verehren oder sie geringzuschätzen oder gegen sie im allgemeinen gleichgültig zu sein.
Friedrich NietzscheWie wenig moralisch sähe die Welt ohne die Vergeßlichkeit aus! Ein Dichter könnte sagen, daß Gott die Vergeßlichkeit als Türhüterin an die Tempelschwelle der Menschenwürde hingelagert habe.
Friedrich NietzscheAlle Bildung beginnt mit dem Gehorsam.
Friedrich NietzscheMoral ist eine Wichtigtuerei des Menschen vor der Natur.
Friedrich NietzscheDem Gespenst die Hand reichen, wenn es uns fürchten machen will!
Friedrich NietzscheDas Vollkommene soll nicht geworden sein. – Wir sind gewöhnt, bei allem Vollkommenen die Frage nach dem Werden zu unterlassen: sondern uns des Gegenwärtigen zu freuen, wie als ob es auf einen Zauberschlag aus dem Boden aufgestiegen sei.
Friedrich NietzscheAn der Forderung, daß das Große ewig sein soll, entzündet sich der furchtbare Kampf der Kultur; denn alles andere, was noch lebt, ruft nein!
Friedrich NietzscheWir wollen uns segnen, wenn wir wissen, wo unsere Pflicht ist.
Friedrich NietzscheDie liebliche Bestie Mensch verliert jedesmal, wie es scheint, die gute Laune, wenn sie gut denkt: sie wird „ernst“.
Friedrich NietzscheIch begreife nicht, wozu man nötig hat, zu verleumden. Will man jemanden schaden, so braucht man ja nur über ihn irgend eine Wahrheit zu sagen.
Friedrich NietzscheIst denn mein Erleben von Gestern? Das ist lange her, daß ich die Gründe meiner Meinungen erlebte. Müßte ich nicht ein Faß von Gedächtnis sein, wenn ich auch meine Gründe bei mir haben wollte?
Friedrich NietzscheBist du zerbrechlich? So hüte dich vor Kindshänden! Das Kind kann nicht leben. Wenn es nichts zerbricht!
Friedrich NietzscheMan belohnt seinen Lehrer schlecht, wenn man immer sein Schüler bleibt.
Friedrich NietzscheNur bis zu einem gewissen Grade macht der Besitz den Menschen unabhängiger, freier, eine Stufe weiter – und der Besitz wird zum Herren, der Besitzer zum Sklaven.
Friedrich NietzscheIch bin höflich gegen sie wie gegen alles kleine Ärgernis; gegen das Kleine stachlicht zu sein dünkt mich eine Weisheit für Igel.
Friedrich NietzscheDie Entfernung hemmt nicht der Seelen stete Verbindung.
Friedrich NietzscheDer Gewissensbiß: Zeichen, daß der Charakter der Tat nicht gewachsen ist.
Friedrich NietzscheEinige von ihnen wollen, aber die Meisten werden nur gewollt.
Friedrich NietzscheWie? Das Wunder nur ein Fehler der Interpretation? Ein Mangel an Philologie?
Friedrich NietzscheDer Mensch stirbt nicht an Liebe, sondern an Liebesmangel.
Friedrich NietzscheMan soll nicht genießen wollen, wo man nicht zu genießen gibt.
Friedrich NietzscheEin Scherz ist ein Nachwort zu einem Gefühl.
Friedrich NietzscheIch kenne mein Los. Es wird sich einmal an meinen Name die Erinnerung an etwas Ungeheures anknüpfen, – an eine Krisis, wie es keine auf Erden gab, an die tiefste Gewissens-Kollision, an eine Entscheidung, heraufbeschworen gegen alles, was bis dahin geglaubt, gefordert, geheiligt worden war.
Friedrich NietzscheWeib und Genie arbeiten nicht. Das Weib war bisher der höchste Luxus der Menschheit.
Friedrich NietzscheDas Chaos gebiert die Ordnung.
Friedrich NietzscheAch, Eis ist um mich, meine Hand verbrennt sich an Eisigem!
Friedrich Nietzsche