Elmar Schenkel Zitate

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Viel mehr als der Schatten verbirgt doch das Licht.

Elmar Schenkel

Jeder Aphorismus ist die Spitze eines Eisbergs an inneren Gesprächen.

Elmar Schenkel

Damit etwas ist, kann etwas anderes nicht sein.

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Die Heimat als der Kaffeesatz, aus dem wir unser Leben lesen.

Elmar Schenkel

Aller guten Dinge sind drei; der schlechten allerdings auch.

Elmar Schenkel

Gestern Wahrheit, heute Lüge.

Elmar Schenkel

Vieles geht schneller, wenn wir es langsamer tun.

Elmar Schenkel

Wieviel schöner ist es doch meist, zum Beispiel einen verlorenen Gegenstand wiederzufinden oder eine gute Verdauung zu haben, als im Lotto zu gewinnen. Die Zufriedenheit hält länger an und sie ist ungetrübt.

Elmar Schenkel

Fortschritt: das Böse wird zum Teil des Guten.

Elmar Schenkel

Junge Menschen haben oft alte Gedanken.

Elmar Schenkel

Sokrates hat übertrieben, mir reicht es zu sagen: Ich weiß, dass ich vieles nicht mehr weiß - und gleich dazu: ich weiß, dass ich vieles noch nicht weiß. Da bleibt nicht viel übrig, aber etwas mehr als nichts ist es doch.

Elmar Schenkel

Jede Form von Utopie, die den Menschen als letzte Instanz auf der Erde einsetzt, hat ihr Problem mit dem Tod.

Elmar Schenkel

Warum haben Kirchen und Moscheen die Form von Kraftwerken?

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Zitatverbot. Um Dinge dringlicher erscheinen zu lassen, ist es besser, auf Zitate oder schon Zitatzeichen zu verzichten. Gänsefüßchen schläfern ein, das ist dem Handbuch für Plagiatoren zu entnehmen.

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Dichtung ist Widerstand.

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Orte träumen in Farbe. Die Farbe erträumt Orte. Und Worte. Es heißt also nicht, dass Bilder verortet sein müssen. Sie sind das eigentlich Ortlose, wie das Auge, das schweift, das mitgeht oder stehenbleibt.

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Das Leben besteht aus Vorwänden. Immer nur Vorwänden, bis man vor der eigentlichen Wand steht.

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Ich vermute, dass auch das Spiel, das wir Leben nennen, mit einer Überraschung endet - so, wie es mit einer Überraschung begonnen hat.

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Erfindungen springen dort ein, wo etwas fehlt. Sie sind in Wahrheit Lückenbüßer.

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Menschen werden eingeteilt in die Einbändigen, Mehrbändigen und Unbändigen.

Elmar Schenkel

Morgen wird bald sowas von gestern sein!

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Dieser Drang zu schreiben: Angst, keine Spuren im Schnee zu hinterlassen.

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Ein Notizbuch ist wie ein Handy. Man kann fotografieren und sogar telefonieren - mit der Vergangenheit!

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Die Geschichte der Menschen ist die Geschichte ihrer Suche nach dem Glück.

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Ohne Brachzeiten verbrennt das Korn.

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Heute Experte; zwanzig Jahre später im Rückblick nur noch Scharlatan.

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Zieh aus den Schuh der Zeit, geh barfuß.

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Die Antwort ist eine Brille, durch die man die Frage besser sehen kann.

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Bei der Betrachtung von Reklamewänden in der U-Bahn stellt sich unwillkürlich die Frage, ob nicht die Reklame das älteste menschliche Bedürfnis ist.

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Ich nehme mir zum Neuen Jahr immer etwas Schlimmes vor, zum Beispiel: Ich will dieses Jahr mehr Fernsehen schauen. Wenn das am Ende nicht gelingt, fühlt man sich gut. Also solche Vorsätze, deren Nicht-Einlösen gute Gefühle erzeugt...

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Wo früher bei langweiligen Vorträgen geträumt, geschwätzt oder gedrudelt wurde, wird heute gesurft. Das Smartphone ist unser Erlöser geworden.

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Einen Gedanken überqueren können, auch wenn die Grammatikampel auf Rot steht.

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In der Masse werden die Menschen zu physikalischen Phänomenen.

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Einfacher als die Geburt scheint der Tod zu sein. Am Ende schaffen ihn alle; doch nur ganz wenigen gelingt es, geboren zu werden.

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Übersetzungsvorgang: nacheinander verschiedene Fenster öffnen.

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Wer Tiere hat, ist immer online.

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Er [Cioran] liebte das Primäre und Unverstellte: Was zähle, sei die Vorgeschichte, also die Zeit, bevor man ins Bewusstsein, in die Geschichte eintrete, das unbewusste Leben.

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Fundamentalisten aller Couleur haben ein Problem mit der Nacktheit. Bei ihren Heiligen Schriften aber pochen sie auf Nacktheit. Es gibt keine andere Interpretation, denn die wäre nur Verkleidung.

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Wir können uns nur unterhalten, weil wir verschieden sind. Komplette Empathie wäre das Ende von Sprache.

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Wissen und Nichtwissen lösen sich ab wie Ebbe und Flut.

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Religionen sind Formen der Gottesbestattung. Sie setzen den Göttern Grabsteine.

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Das Leben ist eine Überflüssigmachmaschine. Je älter man wird, desto deutlicher wird, wie und wo und wann man überflüssig geworden ist. Die große Kunst besteht darin, dieses Überflüssigwerden als Auszeichnung zu verstehen, als Geschenk.

Elmar Schenkel

Das Notizbuch hypnotisiert den vorbeiziehenden Gedanken so lange, bis er sein Inkognito aufgibt.

Elmar Schenkel

Der größte Teil des Lebens ist Schraffur, sagte der Zeichner.

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Dichtung ist Widerstand? gegen Indifferenz.

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Der Verlust der Tiere in unserer Welt ist nicht genügend reflektiert worden. Mit dem Tier stirbt Gott, und der Übermensch muss herbeigerufen werden. Mit dem Tier verschwindet der Sinn aus der Geschichte.

Elmar Schenkel

Facebook - das c wäre besser als k auszusprechen.

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[Das] menschliche Maß, mit dem wir in die Welt geschickt wurden, um sie schön zu finden oder ihre Gefahren rechtzeitig zu erkennen.

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Wir sitzen alle in einem Zug, der in keinem Kursbuch steht.

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Eine Meditation über Tapeten - solche, die den Raum öffnen oder verschließen. Tapeten erzeugen Innenzustände, man schaut auf die Wände des Bewusstseins.

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