Besser die Vergangenheit zu golden als die Zukunft zu rosig sehen.

Schäden der Wirbelstürme machen leiden, der Verlust des Rückgrats ist schmerzlos.

Eine Lebensaufgabe ist das beste Mittel, im Leben nicht aufzugeben.

Die Politik muss das Recht setzen, an das sie sich zu halten hat.

Das greifbarste Glück, das wir haben, ist die Vermeidung des Unglücks, das wir beinahe gehabt hätten.

Als Begründung, warum wir keine Zeit haben, zählen wir auf, wofür wir alles Zeit haben.

Die Welt lebt nicht von denen, die mit der Zeit gehen, sondern von denen, die den Gang der Zeit bestimmen.

Akzeleration: Die Jugend wird immer kürzer, das Alter immer länger.

Der Aphoristiker erhebt Einspruch, wo er Widersprüche im Leben sieht.

Die Sehnsucht ist die Sucht mit den besten Heilungschancen.

Manche Kriege richten auch Sieger zugrunde.

Herrscherträume waren stets das Haupthindernis für die Erfüllung von Volksträumen.

Der Aphoristiker zieht das Fazit der Dinge und überlässt alles andere dem Leser.

Die Menschenrechte sind deklariert. Die Menschenpflichten stehen zwischen den Zeilen.

Wer von andern das Letzte verlangt, kann nicht das Beste erwarten.

In der Geschichte wirken die begangenen Fehler stärker als die gelungenen Taten.

1914-18, 1939-45: Die militärische Globalisierung ging der zivilen voraus.

Die öffentliche ist nicht die einzige offene Hand: Das Sponsoring blüht.

Kriege werden nicht mehr erklärt. Letztlich waren sie immer unerklärlich.

Nicht wer sich unselbständig fühlt, sondern wer sich unvollständig weiß, ist reif für eine Beziehung.

Triumphbogen: Feier des Kriegsruhms als Selbstzweck.

Bei Veränderungen übersehen wir oft, dass wir einige Dinge verbessern auf Kosten anderer.

Eroberungen schließen stets Erniedrigungen ein.

Viele kreiden es Gott als Fehler an, daß er die Menschen Fehler machen läßt.

Der Streit der Religionen ist schwer zu erklären, da alle ihr Beweismaterial im Jenseits haben.

„Aller Anfang ist schwer“, jedes Durchhalten schwerer.

Selbst Revolutionen folgen einem demokratischen Gesetz: Sie gelingen nur, wenn die Mehrheit sie will.

Die Uhr geht für alle gleich, aber die Zeit läuft für jeden anders.

Wer sein schlechtes Gewissen bekennt, verschafft sich ein gutes.

Wir leben immer länger, aber alles wird immer kurzlebiger.

Für viele wäre die letzte Ehre die einzige, wenn sie sie erleben könnten.

Die Kriegsgefahr ist am größten, wenn eine Ideologie von gestern auf eine Technik von morgen trifft.

Manche heiraten in ihrem Partner den Menschen, der er werden soll, und lassen sich scheiden, wenn er es nicht geworden ist.

Streitkultur: So streiten, daß es eine Verständigung gibt und keine Versöhnung braucht.

Macht wird meist als Lust, Verantwortung als Last empfunden.

Das Urteil über die Gesellschaft hängt stark von der Rolle ab, die man darin spielt.

„Würde bringt Bürde.“ Unwürdigkeit ist Bürde.

Vieles, worauf die Rede kommt, ist nicht der Rede wert.

Echten Individualisten geht der Eigensinn über den Eigennutz.

Ein Vergnügen bereitet uns doppelten Genuß, wenn es uns von einer lästigen Pflicht abhält.

Am sympathischsten sind uns die Menschen, die halten, was wir uns von ihnen versprechen.

Alle fordern Frieden, aber wenige fördern ihn.

Wer den Egoismus der meisten Wähler bedenkt, hat an der Urne die besten Chancen.

Ein Leben, das nur auf Sicherheit gründet, gleicht einem Gemälde im Safe.

Die Aktionäre bewegen alles ohne Aktion.

Unerfüllte Hoffnungen sind nicht so schlimm wie enttäuschte Erwartungen.

Das Gespräch lebt nicht von der Mitteilung, sondern von der Teilnahme.

Beurteile einen Menschen nicht nur danach, wie er sich zu seinen Freunden verhält, sondern auch danach, wie er mit seinen Feinden umgeht.

Alle sind um Frieden bemüht – wenn die Verhältnisse in ihrem Sinne geordnet sind.

Gegenüber der „guten alten Zeit“ leben wir in besseren Verhältnissen, aber mit schlechteren Perspektiven.