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Abgetrennt vom Leibe gedeihet kein Glied mehr; Menschen von Menschen getrennt sind ein entfallenes Haar.
Johann Gottfried HerderMäßigkeit des sinnlichen Genusses ist ohne Zweifel eine kräftigere Methode zur Philosophie der Humanität, als tausend gelernte künstliche Abstraktionen.
Johann Gottfried HerderKein einzelner Mensch ist für sich da. Er ist in das Ganze des Geschlechts eingewebt, er ist nur Eins für die fortgehende Folge.
Johann Gottfried HerderLebensbetrachtung Die Jugend ist die Zeit zu lieben, Die Mannheit Liebe auszuüben, Das Alter Zeit zu ruhn. Wer will nicht gerne Jedes thun? Sonst nichts? Das will ich.
Johann Gottfried HerderOb Homer für uns Deutsche übersetzt werden solle? Das Fortschreitende seiner Manier, und die beständig zirkelnden und wiederkommenden Züge in seinen Bildern sind kaum übersetzbar.
Johann Gottfried HerderWer viel zu sprechen, aber nichts zu sagen, geschweige recht und gefällig zu sagen weiß, ist ein Ungebildeter.
Johann Gottfried HerderIn dem Kleinsten der Schöpfung zeigt sich des Schöpfers Macht und Huld am größten.
Johann Gottfried HerderHätte die Katze Flügel - kein Sperling wäre in der Luft mehr. Hätte, was jeder wünsch, jeder - wer hätte noch was?
Johann Gottfried HerderAuch die Kritik ist ohne Genius nichts. Nur ein Genie kann das andere beurteilen und lehren.
Johann Gottfried HerderAn keinem Umstande, glaube ich, läßt sich der eigentliche Charakter eines Mannes oder einer Nation so unterscheidend erkennen als an der Behandlung des Weibes.
Johann Gottfried HerderDie zarten Bande, die das Weltall halten, die ewig rege, junge Sympathie, die Harmonie, nach der die Wesen brennen, wie willst du anders es, als Liebe nennen.
Johann Gottfried HerderWenn ein Umstand uns vor den Thron Gottes treiben soll, so ist's die Geburt eines Kindes auf unserer Erde.
Johann Gottfried HerderAlle Aufklärung ist nie Zweck, sondern immer Mittel; wird sie jenes, so ist's Zeichen, daß sie aufgehört hat, dieses zu sein.
Johann Gottfried HerderEine vernunftlose blinde Macht ist zuletzt immer eine ohnmächtige Macht; entweder zerstört sie sich selbst oder muß am Ende dem Verstande dienen.
Johann Gottfried HerderWelche selbstsüchtige Macht muss nicht der Allmacht weichen, die um sie her ist?
Johann Gottfried HerderAlle wissen wir, daß die Echo uns nur den Schall unserer Worte zurück gibt, daß, wie wir fragen, sie uns antworte.
Johann Gottfried Herder