Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Die Ehe ist nie ein Letztes, sondern Gelegenheit zum Reifwerden.
Johann Wolfgang von GoetheJe höher ein Mensch, desto mehr steht er unter dem Einfluß der Dämonen, und er muß nur immer aufpassen, daß sein leitender Wille nicht auf Abwege gerate.
Johann Wolfgang von GoetheBehandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.
Johann Wolfgang von Goethe… die eh’rne Hand Der Not gebietet, und ihr ernster Wink Ist oberstes Gesetz, dem Götter selbst Sich unterwerfen müssen.
Johann Wolfgang von GoetheWahr ist’s, daß wahre Verbindungen Zeit brauchen, wie Bäume, um Wurzeln zu treiben, Kronen zu bilden und Früchte zu bringen.
Johann Wolfgang von GoetheErst nach dem Ableben bedeutender Personen pflegen wir die zusammenhängendere Gestalt und die Merkwürdigkeiten ihrer Umstände zu erfahren, die uns zu Aufschlüssen über ihre Eigenschaften und Wirkungen dienen.
Johann Wolfgang von GoetheDoch ist es ja kein Geheimnis, dass niemand überzeugt wird, wenn er nicht will.
Johann Wolfgang von GoetheAlle Mystik ist ein Transzendieren und ein Ablösen von irgendeinem Gegenstande, den man hinter sich zu lassen glaubt.
Johann Wolfgang von GoetheAber auch der deutschen Nation darf es nicht zum Vorwurfe gereichen, daß ihre geographische Lage sie eng zusammenhält, indem ihre politische sie zerstückelt. Wir wollen die Umwälzungen nicht wünschen, die in Deutschland klassische Werke vorbereiten könnten.
Johann Wolfgang von GoetheAuch die Gerechtigkeit trägt eine Binde, Und schließt die Augen jedem Blendwerk zu.
Johann Wolfgang von GoetheWas nützt, ist nur ein Teil des Bedeutenden; um einen Gegenstand ganz zu besitzen, zu beherrschen, muß man ihn um seiner selbst willen studieren.
Johann Wolfgang von GoetheEin jeder ist an seinem Platz unsterblich.
Johann Wolfgang von GoetheWundersam! Ich habe so manches getan, was ich jetzt nicht möchte getan haben, und doch, wenn’s nicht geschehen wäre, würde unentbehrliches Gutes nicht entstanden sein. Es ist, als ob ein Genius unser Hegemonikon (leitendes Prinzip) verdunkelte, damit wir zu unserm und anderer Vorteil Fehler machen.
Johann Wolfgang von GoetheDie größten Schwierigkeiten liegen da, wo wir sie nicht suchen.
Johann Wolfgang von GoetheNichts in der Welt steht einzeln und irgend ein Wirksames muß nicht als Ende, sondern als Anfang betrachtet werden.
Johann Wolfgang von GoetheDas Drama soll eilen, und der Charakter der Hauptfigur muß sich nach dem Ende drängen, und nur aufgehalten werden.
Johann Wolfgang von GoetheGeschichten schreiben ist eine Art, sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.
Johann Wolfgang von GoetheEine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist.
Johann Wolfgang von GoetheWas immer du tun kannst oder wovon du träumst – fang damit an. Mut hat Genie, Kraft und Zauber in sich.
Johann Wolfgang von GoetheDie Männer machen oft Gesichter, ohne just was auf dem Herzen zu haben.
Johann Wolfgang von GoetheDes Menschen Verdüsterungen und Erleuchtungen machen sein Schicksal!
Johann Wolfgang von GoetheWie wenige fühlen sich von dem begeistert, was eigentlich nur dem Geist erscheint. Die Sinne, das Gefühl, das Gemüt üben weit größere Macht über uns aus.
Johann Wolfgang von GoetheO Welt! wie schamlos und boshaft bist du! Du nährst und erziehest und tötest zugleich.
Johann Wolfgang von GoetheIch hörte und sprach das Italienische einmal wieder gern, denn die Sprache bringt doch eine Art von Atmosphäre des Landes mit.
Johann Wolfgang von GoetheDie französischen Worte sind nicht aus geschriebenen lateinischen Worten entstanden, sondern aus gesprochenen.
Johann Wolfgang von GoetheZu allem Großen ist der erste Schritt der Mut.
Johann Wolfgang von GoetheWarum uns Gott so wohl gefällt? Weil er sich uns nie in den Weg stellt.
Johann Wolfgang von GoetheIch ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick: Und doch: Welch Glück, geliebt zu werden, und lieben, Götter welch ein Glück.
Johann Wolfgang von GoetheUns ist wohl, sagte ein brüderlich gleicher Tannenwald zur Zeder, wir sind so viel, und du stehst allein. Ich habe auch Brüder, sagte die Zeder, wenngleich nicht auf diesem Berge.
Johann Wolfgang von GoetheWer einem kalten Herzen warmes Elend vertraut, ist ein Tor, wie ein Liebhaber, der am Bache ins Schilf klagt, das ihn, statt ihn zu bedauern, auszischt.
Johann Wolfgang von GoetheJe früher der Mensch gewahr wird, daß es ein Handwerk, daß es eine Kunst gibt, die ihm zur geregelten Steigerung seiner natürlichen Anlagen verhelfen, desto glücklicher ist er.
Johann Wolfgang von GoetheWenn der Mensch alles leisten soll, was man von ihm fordert, so muß er sich für mehr halten, als er ist.
Johann Wolfgang von GoetheDer Vater erhebe seinen Sohn zum Mitbesitzer, er lasse ihn mitbauen, -pflanzen und erlaube ihm, wie sich selbst, eine unschädliche Willkür.
Johann Wolfgang von GoetheDie Welt ist nicht aus Brei und Mus geschaffen. Deswegen haltet euch nicht wie Schlaraffen; Harte Bissen gibt es zu kauen: Wir müssen erwürgen oder sie verdauen.
Johann Wolfgang von GoetheDas Närrischste ist, daß jeder glaubt überliefern zu müssen, was man gewußt zu haben glaubt.
Johann Wolfgang von GoetheJa! laßt mich meiner Qual! Und kann ich nur einmal Recht einsam sein, Dann bin ich nicht allein.
Johann Wolfgang von Goethe… und manches Übel flüchtet vor der Heiterkeit.
Johann Wolfgang von GoetheEs ist immer der Mühe wert, nachzudenken, warum die vielfachen und harten Kontestationen* über Priorität bei Entdecken und Erfinden beständig fortdauern und aufs neue entstehen.
Johann Wolfgang von GoetheDas Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, Es findet uns nur noch als wahre Kinder.
Johann Wolfgang von GoetheNeigung besiegen ist schwer, gesellt sich aber Gewohnheit wurzelnd allmählich dazu, unüberwindlich ist sie.
Johann Wolfgang von GoetheDas musikalische Talent kann sich wohl am frühesten zeigen, indem die Musik ganz etwas Angeborenes, Inneres ist, das von Außen keiner großen Nahrung und keiner aus dem Leben gezogenen Erfahrung bedarf.
Johann Wolfgang von GoetheEr [Kant] mochte freilich bemerkt haben, wie anmaßend und naseweis der Mensch verfährt, wenn er behaglich, mit wenigen Erfahrungen ausgerüstet, sogleich unbesonnen abspricht und voreilig etwas festzusetzen, eine Grille, die ihm durchs Gehirn läuft, den Gegenständen aufzuheben trachtet.
Johann Wolfgang von GoetheEs ist mit den Geschäften wie mit dem Tanze: Personen, die gleichen Schritt halten, müssen sich unentbehrlich werden; ein wechselseitiges Wohlwollen muss notwendig daraus entspringen.
Johann Wolfgang von GoetheWas nicht lebt, hat keine anziehende Kraft, es fließt keine Atmosphäre von ihm aus, deren Wirbel uns hinreißen könnten.
Johann Wolfgang von GoetheAlles war lauter Parteilichkeit. Wem man günstig war, der gefiel, und man war dem nicht günstig, der zu gefallen verdiente.
Johann Wolfgang von GoetheDen Vorteil hat der Weg zum Wahren, daß man sich auch unsicherer Schritte, ja eines Umweges oder Fehltrittes sogar immer gerne erinnert.
Johann Wolfgang von GoetheDie innigsten Verbindungen folgen eigentlich nur aus dem Entgegengesetzten.
Johann Wolfgang von GoetheMan lernt nichts kennen, als was man liebt, und je tiefer und vollständiger die Kenntnis werden soll, desto stärker, kräftiger und lebendiger muß Liebe, ja Leidenschaft sein.
Johann Wolfgang von GoetheIch laß einem jeden sein Bestreben, Um auch nach meinem Sinn zu leben.
Johann Wolfgang von GoetheDas Schöne ist ein enger Kreis, in dem man sich nur bescheiden bewegen darf.
Johann Wolfgang von Goethe