Joseph Joubert Zitate

Schwäche, die bewahrt, ist besser als Stärke, die zerstört

Täuschungen kommen vom Himmel, Irrtümer von uns selbst.

In allem Gerechtigkeit, und es wird genug Freiheit geben.

Stellt euren Geist über eure Gedanken, eure Gedanken über euren Ausdruck!

Düfte sind wie die Seele der Blumen, man kann sie fühlen, selbst im Reich der Schatten.

Ordnung ist die Grundlage der Erziehung.

Indem man die Worte sucht, stellen sich die Gedanken ein.

Leuchte ich, so verzehre ich mich.

Man liebt es, seine guten Taten selbst zu vollbringen.

Die Religion verbietet, mehr zu glauben, als sie lehrt.

Ein König ohne Religion scheint immer ein Tyrann.

Weisheit ist die Kraft der Schwachen.

Die Richtung unseres Geistes ist wichtiger als sein Fortschritt.

Man sollte nur eine Frau heiraten, die man zum Freund haben wollte, wenn sie ein Mann wäre.

Werke des Geistes werden mit Schmerzen empfangen und mit Entzücken geboren.

Gewalt und Recht sind es, die alles in der Welt regeln, Gewalt in Ermangelung des Rechts.

Wer nicht zu schweigen versteht, kann niemals zu Einfluß kommen. Verschwende dich, wo du handeln sollst, und sei sparsam, wo du sprechen mußt.

Furcht ist die Gnade der Ausschweifung.

Es steckt oft mehr Geist und Scharfsinn in einem Irrtum als in einer Entdeckung.

Religion ist die einzige Philosophie, die das Durchschnittshirn verstehen und annehmen kann.

Vertraulichkeit gefällt auch ohne Güte und bezaubert mit Güte.

Ich habe den Fluss der Vergessenheit überschifft.

Der eine sagt gerne was er weiß; der andere was er denkt.

Frauen in Männerkleidern, ohne ihre wallenden Gewänder, verlieren an Anmut.

Zur Gattin sollte man sich nur die Frau wählen, welche man, wenn sie ein Mann wäre, zum Freunde wählen würde.

Das Leben ist ein Land, das die Greise gesehen und bewohnt haben. Wer es durchwandern will, kann nur sie um den Weg fragen.

Um recht zu tun, muß man im Alter das Alter und in der Jugend die Jugend vergessen.

Die Ueberzeugten überzeugen, gleichwie die Nachsichtsvollen entwaffnen.

Es gibt Akte der Gerechtigkeit, welche die sie Ausübenden verderben.

Es gibt Akte der Gerechtigkeit, welche die verderben, die sie nachvollziehen.

Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.

Die wahren Feste sind die religiösen. An heiligen Tagen opfert der Arme Gott seinen Taglohn durch seine Ruhe.

Unmöglich kann einer große Kenntnisse erwerben, der nur liest, was gefällt!

Ich habe meine Blüten und meine Frucht dahingegeben, nun bin ich nur noch ein hohler Stamm, aber wer sich in meinem Schatten niederläßt und auf mich hört, wird weiser werden.

Mein Gott! Wenn ich Böses tue, dulde nicht, daß ich mit mir selbst zufrieden bin!

Es ist besser, sich beliebt zu machen, als sich wichtig zu machen.

Maximen sind für den Intellekt das, was Gesetze für die Handlungen sind: Sie erleuchten nicht, aber sie leiten und führen und, obgleich selbst blind, sind sie Schutz.

Ich sage dem Himmel Dank, daß er meinen Geist aus leichtem Stoffe geschaffen und daß dieser die Eigenschaft hat, aufwärts zu steigen.

Zweck des Disputs oder der Diskussion soll nicht der Sieg, sondern der Gewinn sein.

Seien wir Männer mit den Männern, immer aber Kinder vor Gott, denn in seinen Augen sind wir ja nur Kinder. Selbst das Alter ist vor der Ewigkeit nur der erste Augenblick eines Morgens.

Angst kommt aus der Phantasie, Schwäche aus dem Charakter.

Alles altert, selbst die Achtung, wenn man sich nicht in Acht nimmt.

Geschmack ist das gebildete Gewissen der Seele.

Es gibt eine Schwäche des Körpers, die aus der Stärke des Geistes kommt, und eine Schwäche des Geistes, die aus der Stärke des Körpers kommt.

Es ist, als ob die Völker die Gefahren liebten, weil sie sich solche schaffen, wenn es keine gibt.

Wie viele Schultern ohne Kraft haben sich schwere Lasten aufbürden wollen.

Es ist immer noch besser, eine Frage zu untersuchen, ohne sie zu entscheiden, als sie zu entscheiden, ohne untersucht zu haben.

Das Ziel eines Konflikts oder einer Auseinandersetzung soll nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.

Der Geist bleibt so lange stark, als man die Kraft hat, über seine Schwäche zu klagen.

Jeder Streit macht den Geist taub, und wenn man taub wird, bin ich stumm.