Joseph Joubert Zitate

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Die Fragen zeigen die Weite des Geistes, die Antworten seine Feinheit.

Joseph Joubert

An Neuerungen ist nur Das gut, was Entwickelung, Zunahme und Vollendung ist.

Joseph Joubert

Alle Eroberer sind einander irgendwo ähnlich in ihren Plänen, in ihrem Geist und Charakter.

Joseph Joubert

Man sollte seiner Empfindung nur nach einer langen Ruhe der Seele glauben und der Erinnerung, nicht dem Gefühl, zum Ausdruck verhelfen.

Joseph Joubert

Man hat heute nicht nur Begierde, sondern Ehrgeiz nach Gewinn.

Joseph Joubert

Man glaubte früher, daß die Gerechtigkeit nicht aus dem Gesetz kommen sollte, sondern das Gesetz aus der Gerechtigkeit.

Joseph Joubert

Es gibt auf Abenteuer ausgehende Geister, die ihre Ideen nur vom Zufall erwarten und empfangen.

Joseph Joubert

Eigentlich weiß man, was es auch sei, erst lange nachdem man es gelernt hat.

Joseph Joubert

Alle Leidenschaften suchen ihre Nahrung, die Furcht liebt den Gedanken an Gefahr.

Joseph Joubert

In der Vergeistigung der Ideen ganz besonders besteht die Poesie.

Joseph Joubert

Abwesenheit muß man durch Erinnerung ergänzen. Das Gedächtnis ist der Spiegel, in dem wir die Abwesenden erblicken.

Joseph Joubert

Zwischen Völkern, die sich lange bekriegt haben, bilden sich echte Bündnisse. Der Krieg ist eine Art Handel, die diejenigen vereinigt, die er entzweit.

Joseph Joubert

Man darf zu den Menschen von der Zerstörung nur sprechen, um sie an die Dauer zu erinnern, vom Tode nur, um sie auf das Leben zu verweisen, denn der Tod strömt zum Leben, und die Zerstörung stürzt sich in die Dauer.

Joseph Joubert

Man soll in ein Buch nur so viel Geist legen wie nötig, man kann aber im Gespräch mehr haben als nötig ist.

Joseph Joubert

Kultur ist nichts Sichtbares, sondern das unsichtbare Band, das die Dinge zusammenhält.

Joseph Joubert

In der Musik des Gesprächs dient die Aufmerksamkeit des Hörers als Begleitung.

Joseph Joubert

Man begreift die Erde erst, wenn man den Himmel erkannt hat. Ohne die religiöse Welt bleibt die sinnliche ein trostloses Rätsel.

Joseph Joubert

Es ist schön, daß die Gedanken strahlen, aber sie dürfen nicht funkeln, oder doch nur selten. Am besten ist es, wenn sie einen Widerschein geben.

Joseph Joubert

Die Grazie imitiert die Zartheit wie die Höflichkeit die Güte.

Joseph Joubert

Die Phantasie ist das Auge der Seele.

Joseph Joubert

Lieblose Kritik verwirrt den Geschmack und vergiftet den Genuß.

Joseph Joubert

Man muß nicht nur seine Freunde, sondern auch die Freundschaft als solche pflegen. Man muß sie sozusagen begießen.

Joseph Joubert

Das Gold ist die Sonne der Metalle.

Joseph Joubert

Gedanken, die uns kommen, sind besser als solche, die wir uns machen.

Joseph Joubert

Zeichnen ist Sprache für die Augen, Sprache ist Malerei für das Ohr.

Joseph Joubert

Der Teil meines Gehirns, welcher zur Aufnahme nicht klarer Begriffe bestimmt ist, ist sehr beschränkt.

Joseph Joubert

Erziehen heißt, nicht nur den Verstand schulen, sondern den Willen leiten.

Joseph Joubert

Wir finden die schönsten Gedanken, wenn wir nach einem Wort suchen.

Joseph Joubert

Zieht Gott sich von der Welt zurück, so zieht der Weise sich in Gott zurück.

Joseph Joubert

Jede verfassungsmäßige Autorität soll ihre Weite und ihre Grenzen lieben.

Joseph Joubert

Leichtgläubigkeit ist das Zeichen eines guten Naturells.

Joseph Joubert

Im Gespräch verhüllt man seine Gedanken.

Joseph Joubert

Die Welt scheint mir ein Kreisel, bewohnt von einem schwindeligen Volke.

Joseph Joubert

Jede Naivität läuft Gefahr, lächerlich zu werden, verdient es aber nicht, denn es liegt in jeder Naivität ein unreflektiertes Vertrauen und ein Zeichen von Unschuld.

Joseph Joubert

Die Freiheit ist ein Tyrann, der von seinen Launen beherrscht wird.

Joseph Joubert

Das Genie beginnt die großen Werke, die Arbeit vollendet sie.

Joseph Joubert

Der Geist ist die Athmosphäre der Seele.

Joseph Joubert

Der Geist empfängt mit Schmerzen, aber er gebiert mit Entzücken.

Joseph Joubert

Es gibt heute keine unversöhnlichen Feindschaften mehr, weil es keine Gefühle ohne Hintergedanken mehr gibt: das ist etwas Gutes, das von etwas Schlechtem stammt.

Joseph Joubert

Biene und Wespe saugen an den gleichen Blüten, finden aber nicht den gleichen Honig.

Joseph Joubert

Lieber Schweißperlen als gar keinen Schmuck.

Joseph Joubert

Der wahre Charakter des Briefstils ist Heiterkeit und Urbanität.

Joseph Joubert

Die Kinder gehorchen den Eltern nur, wenn sie sehen, daß diese der Regel gehorchen. Ordnung und Regel, einmal gültig und anerkannt, sind die stärkste Macht.

Joseph Joubert

Der Triumph der Frauen beseht nicht darin, ihre Verfolger zu ermüden und zu besiegen, vielmehr darin, sie zu erweichen und entwaffnen.

Joseph Joubert

Die Gerechtigkeit ist das Recht des Schwächeren.

Joseph Joubert

Am leichtesten erträgt man noch die Gewalt, die man eines Tages selbst auszuüben hofft.

Joseph Joubert

Der Raum ist dem Ort, was die Ewigkeit der Zeit ist.

Joseph Joubert

Geistreiche Gespräche mit Männern ergeben Einklang, mit Frauen Zusammenklang. Jene befriedigen, diese entzücken.

Joseph Joubert

Es gibt Gedanken, die durch sich selbst leuchten, andere, die nur glänzen durch die Stelle, an der sie stehen; man könnte sie nicht umstellen, ohne sie auszulöschen.

Joseph Joubert

Wer nicht versteht, was er gerade liest, soll sich nicht darauf versteifen, es begreifen zu wollen. Laß die Lektüre, nimm das Buch an einem anderen Tag wieder zur Hand, dann geht es mühelos. Unser Geist ist nicht immer offen, um einen fremden Geist aufzunehmen.

Joseph Joubert
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