Zitate von Joseph Joubert
page 6
Es ist besser, einen Tropfen Licht zu geben oder zu empfangen, als einen Ozean von Dunkelheit.
Klopft man vergebens an die Tür mancher Wahrheiten, so muß man versuchen, durchs Fenster einzudringen.
Die Menschen werden ungleich geboren. Der große Segen der Gesellschaft besteht darin, diese Ungleichheit so weit wie möglich durch die Beschaffung von Sicherheit, des erforderlichen Eigentums, der Ausbildung und des Beistands für einen jeden zu mindern.
Denke beratend an die Vergangenheit, genießend an die Gegenwart und handelnd an die Zukunft.
Anmut ist das natürliche Gewand der Schönheit, Kraft ohne Anmut ist wie ein wunder Körper.
Erziehung erschöpft sich nicht darin, das Gedächtnis zu verzieren und den Verstand zu erhellen. Ihre Hauptaufgabe sollte sein, den Willen zu leiten.
Wenn Dir Dein Herz das eine rät und Dein Kopf etwas anderes, dann überlege gut, ob Du mit dem Verstand oder mit dem Herzen leben willst!
Glücklich ist man, wenn man aus dem Zustand der Gesundheit in den der Weisheit übergeht.
Suchen wir unser Licht in unseren Gefühlen! In ihnen liegt eine Wärme, die viel Klarheit in sich schließt.
Die Natur hat zwei Arten ausgezeichneter Geister geschaffen: die einen, um schöne Gedanken und Taten hervorzubringen, die andern, um sie zu bewundern.
Das Alter raubt dem geistreichen Menschen nur die für die Weisheit zwecklosen Eigenschaften.
Man erkennt Gott leicht, wenn man sich nicht abmüht, ihn zu definieren. Man erkennt Gott durch die Frömmigkeit, die einzige Beschaffenheit unserer Seele, durch die er unserer Fassungskraft erreichbar wird.
Unsere Unsterblichkeit ist uns geoffenbart durch eine unserem Geiste angeborene Sehnsucht danach. Wir sind mit der uns bei Vertiefung des Geistes zur Gewißheit werdenden Ahnung von Unsterblichkeit erschaffen. Allein hierin spricht Gott geheimnisvoll zu uns, erleuchtet uns im Stillen.
Frei und offen kann man sich nur aussprechen in der Hoffnung auf Einvernehmen, und man kann nur auf Einvernehmen mit solchen hoffen, die schon halb unserer Ansicht sind.
In manchen Schriften und Stilarten stehen die Wörter, um gezählt zu werden. In anderen sollen sie nach Haufen, Gewicht und sozusagen in Säcken genommen werden.
Unsterblichkeit ist uns geoffenbart durch eine unserem Geist eingeborene, uns verliehene Ahnung.
Wir sehen alles nur durch uns selbst. Wir sind ein Medium, das sich zwischen uns und die Dinge schiebt.
Ich habe zuviel Gehirn für meinen Kopf; es findet in seinem Gehäuse keinen rechten Spielraum.
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben.
Seine Gedanken an vorübergehende Ereignisse heften, heißt, in den Sand schreiben, in die Wogen zeichnen und auf Windesflügel bauen.
Wer für die Zukunft sorgen will, muß die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Mißtrauen aufnehmen.
Man kann andere durch seine eigenen Gründe überwältigen, aber nur durch die ihren überredet man sie.
Erstaunliches läßt uns nur einmal staunen, Bewunderungswürdiges wird immer wieder bewundert.
Das Känguru ist das Wappentier der Finanzminister. Es macht auch mit leerem Beutel noch große Sprünge.
Weit eher verlangt sind freie Seelen als freie Menschen. Nur die moralische Freiheit ist wichtig, die andere gut und nützlich nur, sofern sie diese begünstigt.