Zitate von Wolfgang Mocker
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Gentechnikern ist es erstmals gelungen, Moral zu klonen. Das Ergebnis ist auf den ersten Blick nicht besonders aufregend: normale, herkömmliche Doppelmoral. Aber die gentechnisch veränderte Doppelmoral ist absolut resistent gegen jede nur erdenkbare Art von Untersuchungsausschüssen.
Übrigens können einem auch die Hände gebunden sein, weil eine Hand die andere wäscht.
Übrigens scheiden sich an heiklen Fragen die Geister – mitunter sogar in ein und derselben Person.
Die Ehe gleicht einer belagerten Stadt; die drinnen sind, möchten heraus und die draußen sind, möchten hinein.
Das Ozonloch ist schon dreimal so groß wie die USA. Wächst da etwa klammheimlich eine neue Supermacht heran?
Die Komitees für Gerechtigkeit sind spurlos verschwunden. Vermutlich in der vielzitierten Gerechtigkeitslücke.
Vollkommene soziale Gerechtigkeit herrscht erst, wenn wirklich alle total unzufrieden sind.
Wie mühselig ist es doch, ein neues Ideal aufzubauen – und wie schnell ist es verwirklicht!
Autofahren, Joggen und Surfen im Internet – das sind die drei beliebtesten Ersatzhandlungen aller Deutschen, die kein bewegtes Leben führen.
Die Schule kann nicht viel verderben, wenn die Gesellschaft gut ist. Und erst recht nicht, wenn sie schlecht ist.
Natürlich muß man auch unter den neuen Verhältnissen ab und zu mal den Mund halten. Aber jetzt gibt’s richtiges Schweigegeld.
Früher konnte man zum Scheiterhaufen verurteilt werden. Heute höchstens zu Scheitern.