Friedrich Nietzsche Zitate

Ich bringe den Krieg. Nicht zwischen Volk und Volk: ich habe kein Wort, um meine Verachtung für die fluchwürdige Interessen-Politik europäischer Dynastien auszudrücken, welche aus der Aufreizung zur Selbstsucht Selbst[üb]erhebung der Völker gegen einander ein Prinzip und beinahe eine Pflicht macht.

Das Menschlichste ist, jemandem Scham zu sparen.

Wir gehören einer Zeit an, deren Kultur in Gefahr ist, an den Mitteln der Kultur zugrunde zu gehen.

Nur kranke Musik bringt heutzutage noch Geld ein.

Die angeblich kürzeren Wege haben die Menschheit immer in Gefahr gebracht; sie verläßt immer bei der frohen Botschaft, daß ein solcher kürzerer Weg gefunden sei, ihren Weg - und verliert den Weg.

Schaffen - das ist die große Erlösung vom Leiden, und des Lebens Leichtwerden.

Seinem Gewissen folgen ist bequemer, als seinem Verstande: Denn es hat bei jedem Misserfolg eine Entschuldigung und Aufheiterung in sich, - darum gibt es immer noch so viele Gewissenhafte gegen so wenig Verständige.

Alle Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.

Schönheit ist das von uns erblickte Spiegelbild einer außerordentlichen Freude der Natur.

Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll.

So weit Deutschland reicht, verdirbt es die Kultur.

Die Deutschen sind großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie sie tun.

Wir sind wie Schauläden, in denen wir selber unsere angeblichen Eigenschaften, welche andere uns zusprechen, fortwährend anordnen, verdecken oder in's Licht stellen, - um uns zu betrügen.

"Lieber irgendetwas tun, als nichts" - auch dieser Grundsatz ist eine Schnur, um aller Bildung und allem höheren Geschmack den Garaus zu machen.

Wer zu Papier bringt, was er leidet, wird ein trauriger Autor: aber ein ernster, wenn er uns sagt, was er litt und weshalb er jetzt in der Freude ausruht.

Auf den Höhen ist es wärmer als man in den Tälern meint, namentlich im Winter. Der Denker weiß, was alles dies Gleichnis besagt.

Das Wort ist nur Symbol des Begehrens.

Kennst du, mein Bruder, schon das Wort "Verachtung"? Und die Qual deiner Gerechtigkeit, solchen gerecht zu sein, die dich verachten?

Man hat ein für alle Mal auf eigenen Willen verzichtet, und dies ist leichter, als nur gelegentlich einmal zu verzichten; sowie es auch leichter ist, einer Begierde ganz zu entsagen, als in ihr Maß zu halten.

In seinem Freunde soll man seinen besten Feind haben. Du sollst ihm am nächsten mit dem Herzen sein, wenn du ihm widerstrebst.

Es ist nicht genug Liebe und Güte in der Welt, um noch davon an eingebildete Wesen wegschenken zu dürfen.

Du bist zu schnell gelaufen für dein Glück. Nun, da du müde wirst und langsam gehst, holt es dich ein.

Die Wahrheit bedarf nicht vieler Worte, die Lüge kann nie genug haben.

Anstößig aber ist alles wahrhaft Produktive.

Unser Verbrechen gegen Verbrecher besteht darin, dass wir sie wie Schufte behandeln.

Jede Neuschaffung einer Kultur somit durch starke vorbildliche Naturen, in denen sich die Wahnvorstellungen neu erzeugen.

Das Wiederfinden dessen, was der Mensch in die Dinge gesteckt hat, heißt sich Wissenschaft.

Der beste Freund wird wahrscheinlich die beste Gattin bekommen, weil die gute Ehe auf dem Talent zur Freundschaft beruht.

Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbilder, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum und sieht "Formen", ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen.

Man greift nicht nur an, um jemandem wehe zu tun, ihn zu besiegen, sondern vielleicht auch nur, um sich seiner Kraft bewußt zu werden.

Die beiden gegnerischen Parteien, die socialistische und die nationale - oder wie die Namen in den verschiedenen Ländern Europa's lauten mögen - sind einander würdig: Neid und Faulheit sind die bewegenden Mächte in ihnen beiden.

Der Sozialismus kann dazu dienen, die Gefahr aller Anhäufungen von Staatsgewalt recht brutal und eindringlich zu lehren und insofern vor dem Staate selbst Misstrauen einzuflößen.

Jedes Ding hat zwei Gesichter, eins des Vergehens, eins des Werdens.

Der Schenkende, der Schaffende, der Lehrende - das sind Vorspiele des Herrschenden.

Irrtum - der Glaube ans Ideal - ist nicht Blindheit, Irrtum ist Feigheit...

[Philosophen:] Die Mauer ihrer Selbstgenügsamkeit muß von Diamant sein, wenn sie nicht zerstört und zerbrochen werden soll, denn alles ist gegen sie in Bewegung, Mensch und Natur.

Der Haß ist noch ein intensiveres Interesse als die Liebe. Wen wir hassen, der ist unseres Interesses gewisser als die Liebe.

Was sagt dein Gewissen? Du sollst der werden, der du bist.

Du weißt es wohl: Dein feiger Teufel in dir, der gerne Hände-falten und Hände-in-den-Schoß-legen und es bequemer haben möchte: - dieser Teufel redet dir zu "Es gibt einen Gott!"

Tradition ist die Behauptung, daß das Gesetz bereits seit uralten Zeiten bestanden habe

Jede Erkenntnis ist ein Identifizieren des Nichtgleichen.

Alles gackert, aber wer will noch still auf dem Nest sitzen und Eier brüten?

Das Nützlichste an der großen Entsagung ist, dass sie uns jenen Tugendstolz mitteilt, vermöge dessen wir von da an leicht viele kleine Entsagungen von uns erlangen.

Der Hang zum Luxus geht in die Tiefe eines Menschen: Er verrät, daß das Überflüssige und Unmäßige das Wasser ist, in dem seine Seele am liebsten schwimmt.

Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man.

Meine Humanität besteht nicht darin, mitzufühlen, wie der Mensch ist, sondern es auszuhalten, dass ich ihn mitfühle...

Ich würde ja gerne an die Erlösung glauben - wenn die Erlösten nur etwas erlöster aussehen würden.

Nicht nur fort euch zu pflanzen, sondern hinauf - dazu, oh meine Brüder, helfe euch der Garten der Ehe!

Wenn man ein Wozu des Lebens hat, erträgt man jedes Wie.

Du sollst dich der Sonne zuwenden, nicht dem Schatten.