Viele Menschen gaben oder waren mir etwas, ohne daß sie es wußten. Solche, mit denen ich nie ein Wort gewechselt habe, ja auch solche, von denen ich nur erzählen hörte, haben einen bestimmten Einfluß auf mich ausgeübt.

Abstraktion schwächt – Reflexion stärkt.

Handeln nach Grundsätzen ist nicht der Grundsätze halber schätzenswert, sondern der Beschaffenheit der Seele wegen, die es voraussetzt.

Getrost, das Leben schreitet zum ewigen Leben hin. Von innerer Glut geweitet, verklärt sich unser Sinn.

Schriften sind die Gedanken des Staats, die Archive sein Gedächtnis.

Indem wir uns selbst betrachten, beleben wir uns selbst.

Unsere Sprache ist entweder mechanisch, atomistisch oder dynamisch. Die echt poetische Sprache soll aber organisch, lebendig sein. Wie oft fühlt man die Armut an Worten, um mehrere Ideen mit einem Schlage zu treffen.

Die mathematische* Kraft ist die ordnende Kraft.

Über die Geschlechtslust, die Sehnsucht nach fleischlicher Berührung, das Wohlgefallen an nackenden Menschenleibern. Sollt‘ es ein versteckter Appetit nach Menschenfleisch sein?

Der Prozess der Geschichte ist ein Verbrennen.

Die Welt muß romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder.

Realist ist der Idealist, der von sich selbst nichts weiß.

Wir sind auf einer Mißion: zur Bildung der Erde sind wir berufen.

Tadle nichts Menschliches. Alles ist gut, nur nicht überall, nur nicht immer, nur nicht für alle.

Die Synthese von Seele und Leib heißt Person. Die Person verhält sich zum Geist wie der Körper zur Seele. Sie zerfällt auch einst und geht in veredelter Gestalt wieder hervor.

Was einem Mühe kostet, das hat man lieb.

Es gibt nur einen Tempel in der Welt, und das ist der menschliche Körper. Nichts ist heiliger als diese hohe Gestalt. Das Bücken vor Menschen ist eine Huldigung dieser Offenbarung im Fleisch.

Die gewöhnliche Gegenwart verknüpft Vergangenheit und Zukunft durch Beschränkung. Es entsteht Kontiguität, durch Erstarrung Kristallisation. Es gibt aber eine geistige Gegenwart, die beide durch Auflösung identifiziert, und diese Mischung ist das Element, die Atmosphäre des Dichters.

Der jetzige Streit über die Regierungsformen ist ein Streit über den Vorzug des reifen Alters oder der blühenden Jugend.

Alle Zufälle des Lebens sind Materialien, aus denen du machen kannst, was du willst.

Die Musik hat viel Ähnlichkeit mit der Algeber.

Soll nicht kindliche unbefangene Einfalt sicherer den richtigen Weg durch das Labyrinth der hiesigen Begebenheiten treffen als die durch Rücksicht auf eigenen Vorteil irregeleitete und gehemmte, von der unerschöpflichen Zahl neuer Zufälle und Verwickelungen geblendete Klugheit?

Nerven sind höhere Wurzeln der Sinne.

Aus Bequemlichkeit suchen wir nach Gesetzen.

Ansicht der ganzen Welt durch den Moralsinn. Deduktion des Universums aus der Moral; alle wahren Verbesserungen sind moralische Verbesserungen, alle wahren Erfindungen moralische Erfindungen, Fortschritte.

Wir sind dem Aufwachen nah, wenn wir träumen, daß wir träumen.

Der Geist erscheint immer nur in fremder, luftiger Gestalt.

Wissenschaft ist nur die eine Hälfte, glauben ist die andere.

Mit den Tönen kommt da Sehnen, reget sich der Liebe Schmerz; wie sie beben und verschweben, bebt, verschwebt das stille Herz.

Der Mensch besteht in der Wahrheit. Gibt er die Wahrheit preis, so gibt er sich selbst preis. Wer die Wahrheit verrät, verrät sich selbst.

Das Nichtverstehen kommt meistens gar nicht vom Mangel an Verstand, sondern vom Mangel an Sinn.

Mit den Frauen ist die Liebe und mit der Liebe sind die Frauen entstanden, und darum versteht man keins ohne das andere.