Samuel der Kleine sagte: Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück; der HERR möchte es sehen, und es möchte ihm übel gefallen und er seinen Zorn von ihm wenden.

Rabbi Chania, Dosas Sohn, sagte: Wem die Furcht vor Sünde wichtiger ist als seine Weisheit, dessen Weisheit bleibt bestehen. Und wem seine Weisheit wichtiger ist als die Furcht vor Sünde, dessen Weisheit wird vergehen.

Einem Baume mit vielen Zweigen und wenig Wurzeln gleicht, der vieles weiß und wenig tut. Bricht der Sturm herein, dann beugt er ihn nieder und wirft ihn um.

Der Narr glaubt, daß alle Narren sind.

Wen die Menschen lieben, den liebt auch Gott.

Wie meine Väter für mich gesät haben, so säe ich für meine Kinder.

Wer glaubt, sein Freund sei auch nur in einem einzigen Punkt mehr als er selbst, der soll ihm Ehre erweisen.

Nach den Kleidern ehrt man den Menschen.

Man soll nicht das eine sagen und das andere im Herzen denken.

Rabbi Jose sagte: Wer das Gesetz ehrt, ist auch geehrt bei seinen Mitmenschen, und wer das Gesetz herabsetzt, der ist auch bei seinen Mitmenschen ohne Würde.

Dein Haus soll weit offen stehen.

Ich wuchs unter den Weisen auf mein Leben lang und fand nichts Besseres für den Menschen als Schweigen. Nicht das Forschen ist die Hauptsache, sondern das Tun.

Wäre uns die Tora nicht gegeben, dann würden wir Bescheidenheit von der Katze lernen, Ehrlichkeit von der Ameise und gute Sitten vom Hahn.

Sonnenlicht heilt.

Rabbi Simon, Menasjas Sohn, sagte: Diese sieben Dinge, die die Weisen den Gerechten zuschreiben, haben sich alle an Rabbi und seinen Kindern erfüllt.

Sei vorsichtig im Urteil. Was sich als Wahrheit ausgibt, ist oft nur geheiligte Meinung.

Drei Dinge sind es, auf denen die Welt beruht: Das Gesetz, der Gottesdienst, die Werke der Nächstenliebe.

Der Genuß der Früchte macht die Augen leuchtend.

Die Ehre deines Schülers sei dir ebenso lieb wie die eigene; die Ehre deines Kollegen gleiche der Ehrfurcht vor deinem Lehrer; und die Ehrfurcht vor deinem Lehrer gleiche der Ehrfurcht vor dem Himmel.

Die Schüler der vorigen waren Hillel und Schammai. Und Hillel sagte: Sei wie die Jünger Aarons und liebe den Frieden und strebe nach Eintracht, liebe die Menschen und führe sie zum Gesetz.

Seid vorsichtig im Umgang mit den Großen, denn nur aus Eigennutz sind sie herablassend gegen die Menschen. Sie stellen sich freundlich, doch nur wenn sich daraus ein Vorteil für sie ergibt. In der Notzeit aber stehen sie dem Menschen nicht bei.

In seinem Hause ist selbst der Arme ein Fürst.

Rabbi Sadok sagte: Mach die Gesetzeskunde nicht zur Krone, damit zu glänzen, und nicht zum Grabscheit, damit zu graben. Denn so sagte schon Hillel: Wer die Krone nur ausnützt, der wird zugrunde gehen. Darum: wer die Worte des Gesetzes ausnützt, nimmt sein Leben aus der Welt hinweg.

Krankheiten ermüden den Körper, Sorgen das Herz.

Eine Lüge, die nicht mit einer Wahrheit anfängt, wird nicht geglaubt.

Kein Mann darf eine Frau heiraten, von der er schon im voraus die Absicht hat, sich scheiden zu lassen.

Wohl dem Menschen, der nicht der Versuchung unterliegt. Denn Gott prüft alle: den einen durch Reichtum, den andern durch Armut, den Reichen – ob er für den Notdürftigen die Hand auftut, den Armen aber – ob er ohne Murren, in Demut, von der Vorsehung sein Leid erträgt.

Demütigungen sind schlimmer als Schmerzen.

Das Wertvollste, an einer Freundlichkeit ist die Liebe, die sie weckt.

Nicht ohne Grund gesellt sich der Star zum Raben: Er ist von seiner Art.

Immer soll der Mensch sich um Gemeinschaft mit anderen bemühen.

Nach dem ersten Glas ein Lamm, nach dem zweiten ein Löwe, nach dem dritten Glas ein Schwein.

Die Perle ist unschätzbar; durch’s Lob wird ihr Wert eher vermindert als vermehrt.

Über etwas Nachprüfbares sagen die Menschen keine Lüge.

Und Rabbi Josua sagte: Das böse Auge, böse Leidenschaft und Menschenhaß bringen den Menschen aus der Welt.

Taten der Güte wiegen alle Gebote auf.

Wer seine Tochter einem alten Mann zur Frau gibt, über den sagt das Bibelwort: Gott wird ihm nicht vergeben.

Gott hat die Frau nicht aus des Mannes Kopf erschaffen, daß er ihr befehle; noch aus seinen Füßen, daß sie seine Sklavin sei; vielmehr aus seiner Seite, daß sie seinem Herzen nahe sei.

Die Zukunft hat eine lange Vergangenheit.

Vier Menschen schauten das Paradies. Der eine sah es und starb. Der andere schaute und wurde irrsinnig. Der dritte schaute und wurde ein Verräter. Der vierte ging in Frieden und kam zum Frieden.

Es ist nicht statthaft, aus dem Lande Israel ins Ausland auszuwandern.

Für immer soll dir die Linke untergeordnet und die Rechte die nächste sein.

Wer im Heiligen Lande wohnt, ist wie einer, der einen Gott hat. Und wer nicht im Heiligen Lande wohnt, ist wie einer, der keinen Gott hat.

Stärker als der Wunsch des Mannes, zu heiraten, ist der Wunsch der Frau, geheiratet zu werden.

In den Brunnen, aus dem man getrunken hat, soll man keinen Stein werfen.

Gebet ohne Andacht ist ein Leib ohne Seele.

Bei Dummköpfen holt man sich keine Beweise.

Drei werden mit zunehmendem Alter immer stärker: Der Fisch, die Schlange, das Schwein.

Wer Gerichtshändel meidet, der befreit sich von Feindschaft, Raub und Meineid. Wer aber stolz ist im Amt der Rechtslehre, der ist töricht, gottlos und aufgeblasen.

Wenn du richtest, handele nicht wie die Fürsprecher vor Gericht. Solange die Parteien vor dir stehen, sollen sie wie Schuldige erscheinen in deinen Augen, wenn sie aber von dir gehen, sollen sie schuldlos erscheinen in deinen Augen, wenn sie das Urteil anerkannt haben.